Zuchtprojekt Guppy Lutino Filigran Grass

Am 28.11.2018 habe ich neue Guppys erhalten. Ich danke an dieser Stelle Tobi für die Abgabe der Tiere. Neben sehr seltenen Guppys der Grundfarbe Hellblau (Blau3) habe ich auch einige Lutino Guppys erhalten. Die Männchen tragen alle das Muster Filigran und sind Ausgangsbasis für das Zuchtprojekt (Lutino) Filigran Grass.

Hier das Bild von einem Ausgangsmännchen:

Guppy Lutino Filigran Männchen
Guppy Lutino Filigran Männchen

Diese Männchen verpaare ich im ersten Schritt mit meinen Weibchen der Linie Grundfarbe Blau.

Zuchtprojekt Weibchen Grundfarbe Blau
Zuchtprojekt Weibchen Grundfarbe Blau

In der F1 sind dann Graue Filigran Blue Grass Guppys zu erwarten. Sicherlich auch ein schöner Farbschlag, so dass ich diesen ggf. weiter als Linie züchten werde.

Genetischer Hintergrund vom Zuchtprojekt

Das Filigran-Muster ist Y-gebunden und das Grass-Muster sind X-gebunden. Hinzu kommt die Mischerbigkeit bei Blau 2, so dass die Rote Farbe nicht ausgebildet wird. Mehr dazu auf der Seite Genetik des Blue Grass Guppy. Das Lutino ist rezessiv und wird daher im Phänotyp der F1 nicht sichtbar.

Lutino Filigran Grass im zweiten Schritt

Durch die Verpaarung der F1 mit einem Lutino Filigran Männchen erwarte ich dann im zweiten Schritt Lutino Filigran (Red/Blue) Grass Guppys.

Hier möchte ich sehen, ob das Blau oder das Rot interessanter ist und dann eine Linie zur Weiterzucht aufbauen.

Ich werde unter dem Schlagwort Guppy Filigran weiterberichten.

Der Ablaichkorb – eine Verbesserung bei der Herdenzucht

Auf Basis der vielen Klicks auf meine Seite Zuchtmethode schließe ich ein gewisses Interesse an der Zuchtmethode Herdenzucht. Daher möchte in diesem Beitrag über meine Verbesserung durch einen Ablaichkorb in Marke Eigenbau bei dieser Zuchtmethode berichten.

Ausgangssituation

Bisher habe ich um Verluste bei Nachzuchten durch die Fresslust der Weibchen zu reduzieren bzw. zu vermeiden das Sera Biofibres verwendet, dies habe ich bereits in meinem Beitrag “Erfolgreicher Ablaichen – ein Update zur Zuchtmethode” vom 19.11.2017 dargestellt.

Ausgangssituation Ablaichen mit sera biofibres (grob)
Ausgangssituation Ablaichen mit sera biofibres (grob)

Im Laufe der Nutzung vom Biofibres ist dabei folgendes aufgefallen: Die Elterntiere verhakten sich gelegentlich und mussten von mir befreit werden. Auch wenn es keine Verluste gab, ist dies nicht im Sinne einer guten Tierpflege.

Im Weiteren konnte ich nicht leicht erkennen, ob sich Nachwuchs eingestellt hatte, dazu musste man teilweise die Filterwolle anheben.

Der Ablaichkorb – die bessere Alternative

Nach einigen Tests muss ich feststellen, dass für meine Herdenzucht der Ablaichkorb ideal ist. Ich kann eine Herde wunderbar in solch einem Korb halten. Dabei ist der Korb in der Größe variabel gestaltbar.

Die Nachteile des Biofibres sind hier nicht gegeben. Bisher habe ich kein Verhaken oder ähnliche Nachteile der Elterntiere feststellen können. Der Nachwuchs ist sofort erkennbar und die Futterversorgung ist, da jede Generation Ihre eigene Zone besitzt, frei schwimmen kann und sich nicht im Biofibres verstecken muss, gut gewährleistet. Ich konnte sogar feststellen, dass das Nachstellen gegenüber den eigenen Nachwuchs durch den stetigen Kontakt mit Jungfischen abgenommen hat.

Die reinen Stückkosten sind dabei äußerst gering. Für ungefähr 8 Körbe hatte ich folgende Kosten:

  • MASCHENGEWEBE in 1,2m Breite x 1m Kunststoffgitter kosten ca. 3 Euro
  • 100 Stück Kabelbinder 300 x 4,8 mm kosten ca. 7 Euro
  • Draht mit Kunststoffummantelung kostet ca. 5 Euro

Wobei die Kabelbinder und der Draht für weitere Körbe zur Verfügung stehen.

Bei meinen größeren Becken funktionierte das Einhängen an der Aquarienfrontscheibe nicht, hier habe ich den Korb einfach etwas größer gestaltet und auch auf der anderen Seite geschlossen. Diesen habe ich dann seitlich eingehangen. Sozusagen ein Ablaichkorb in der Version 2.0.

Hier noch einmal die Bastelanleitung im Video.

VDA-Beitritt

Seit 01.01.2018 bin ich Mitglied im VDA (Verband Deutscher Vereine für Aquarien- und Terrarienkunde e.V. gegr. 1911) Arbeitskreis Lebendgebärende Aquarienfische (VDA AK LAF).

Der Verband vertritt uns Aquarianer hinsichtlich der politischen und gesellschaftlichen Meinungsbildung. Dies ist meines Erachtens sehr wichtig, damit unser Hobby sich weiter verbreiten kann und nicht eingeschränkt wird.

(VDA) Arbeitskreis Lebendgebärende Aquarienfische

Als Arbeitskreis LAF des VDA tritt der für die Förderung der artgerechte Pflege von Lebendgebärenden Fischen und die Erhaltung von gefährdeten Populationen ein. Dazu gehört auch die Vermehrung und Verbreitung von Lebendgebärenden Fischen.

Eigener Beitrag

Der Guppy ist nun wahrlich keine gefährdete Population. Als Hochzüchter gibt es jedoch auch Gene die sehr selten sind, da sie zum Beispiel auf Ausstellung wenig Anklang finden. Ich möchte diese Gene erhalten und andererseits auch auf Ausstellungen zeigen. So züchte ich also nicht nur Ausstellungsfische, sondern erhalte auch seltene Gene beim Guppy.

Langfristig plane ich die Möglichkeit, dass ich Tiere abgeben oder verkaufen kann, um so die Verbreitung und Erhaltung zu ermöglichen.

Schaubecken – Pflanzen eingesetzt

Das 260-Liter-Schau-Aquarium habe ich nun in Betrieb genommen. Als erstes wurden die Pflanzen gesetzt und danach das Aquarium mit Wasser befüllt.

Pflanzen
Pflanzenauswahl

Die Pflanzen wurden von aquasabi.de geliefert. Die Qualität hat mir sehr gut gefallen. Den größten Teil habe ich als “In Vitro”-Variante gewählt.

Aquasabi.de lieferte die Pflanzen
Aquasabi.de lieferte die Pflanzen
Pflanzenauswahl

Folgende Zusammenstellung habe ich in den schwarzen Kies eingepflanzt:

  • Taiwan Moos (Taxiphyllum alternaris)
  • Zwerg-Nadelsimse (Eleocharis pusilla (parvula))
  • Kuba-Perlkraut (Hemianthus callitrichoides “Cuba”)
  • Nadelsimse (Eleocharis acicularis)
  • Grasblättriger Wasserkelch (Crypto Crispatula)
Anordnung der Pflanzen

Im Vordergrund sollen das Kuba-Perlkraut in der Mitte und an den Seiten die Zwerg-Nadelsimse einen Teppich bilden. Zwischen den Schiefersteinen soll das Taiwan-Moos herauswachsen. Der Hintergrund wird durch Nadelsimse und den Wasserkelchen gebildet, um ein stimmiges Gesamtbild ansteigend nach hinten zu definieren.

Schaubecken mit eingesetzten Pflanzen
Schaubecken mit eingesetzten Pflanzen

Eine gute Grundlage, um sich mit dem Thema Aquascaping vertraut zu machen, habe ich in dem Buch “Aquascaping Fibel” von Oliver Knott gefunden. So kann in diesem kleinen Buch gut der Aufbau einer gelungenen Pflanzenanordnung nachvollzogen werden.

Als Dünger verwende ich einmal pro Woche 15 ml Easy-Life Profito, da ich mit diesem Dünger auch in meinen anderen Becken gute Erfahrungen gemacht habe. Hier bleibe ich unter der Herstellerempfehlung (10 ml je 100 Liter), da aus einigen Internetberichten und eigenen Erfahrungen dies völlig ausreichend ist.

Weiterer Ausblick

Wenn das Becken eingefahren ist, sollen neben Guppys auch noch einige Garnelen ihr Unwesen als Putzkolonne treiben.

Am Ende plane ich noch eine CO²-Anlage, welche das Pflanzenwachstum erheblich verbessern soll.

 

Galerie aus 12/2017

Hier ein paar Schnappschüsse aus dem Dezember.

Schaubecken – Boden eingerichtet

Hier ein Update zum neusten Becken. Das 260 Liter Vision Becken von Juwel hat nun neue LED-Leuchten und einen Filter von Juwel. Den Filter habe ich im ersten Arbeitsschritt mit dem beigelegten Aquariensilikonkleber ins Aquarium eingeklebt. Als kleines Highlight habe ich eine LED-Leiste auf der Rückseite des Aquariums angebracht, dabei soll mit diesem blauen Streifen eine Art Himmelseffekt erzielen. Der nächste Schritt war den Boden anzulegen. Da das Becken im Gegensatz zu den reinen Zuchtbecken auch ein wenig Vorzeigecharakter haben soll, muss der Boden für Pflanzen mehr als nur Kies bieten, damit die Pflanzen gut gedeihen können.

Der Boden – Das material

Dazu habe ich Bodengrund floredepot von Sera mit einer Höhe von 2 – 5 cm nach hinten einsteigend eingebracht und dies mit einer schwarzen Rundkiesschicht von 010-deco.shop.de überdeckt. Diese Kiesschicht beträgt zwischen 4 – 7 cm.

Auf dem schwarzen Kies sind als Dekorationselement Schieferplatten aufgelegt. Diese bilden nachher in der Aquarienlandschaft das zweipolige Zentrum.

Ausblick

Was folgt noch ? Es müssen die Pflanzen ausgesucht und eingebracht werden, dann wird gewässert. Wenn das Becken eingefahren ist, sollen neben Guppys auch noch einige Garnelen ihr Unwesen als Putzkolonne treiben.

Am Ende plane ich noch eine CO²-Anlage, welche das Pflanzenwachstum erheblich verbessern soll.

Heller Guppy in Zucht Grundfarbe Blau

In einem Wurf meiner Linie Grundfarbe Blau ist ein heller Guppy zu entdecken gewesen. Hierbei ist nun spannend, wie sich dieser Sonderling weiterentwickelt. Bereits in meiner Red Grass Linie ist ein Albino gefallen. Das folgende Foto zeigt das Männchen mit ca. vier Monaten.

Albino Guppy
Guppy Albino Männchen mit 5 Monaten

Ein Albino auf Grundfarbe Blau sollte deutlich weißer wirken, als ein klassischer Albino. Nun ich werde über die Entwicklung auf dem Laufenden halten unter dem Stichwort “Guppy Superalbino”.

Website-Umzug auf Guppy-Berlin.de

Um der Seite noch einen eindeutigeren Namen zu geben, habe ich die Domain www.guppy-berlin.de erworben und in den letzten Tagen den Umzug von www.herrmann-welt.de durchgeführt.

Bei Kontaktwünschen ist die Email info@guppy-berlin.de nutzbar. Sollten einige Bilder oder Videos nicht mehr angezeigt werden, bin ich über jeden Hinweis dankbar.

Tim Herrmann, Berlin am 27.11.2017

Erfolgreicher Ablaichen – ein Update zur Zuchtmethode

Erfolgreicher AblAichen lassen

Auf meiner Seite zur Zuchtmethodik steht beschrieben, dass der Nachwuchs beim ablaichen geschützt werden sollte. Wie gelingt dies ?

Bisher habe ich sera biofibres (grob) auf ca. 1/4 der Fläche eingebracht. Bei meinen Grundfarbe Blau Guppy bin ich mit diesem Ansatz allerdings auf meine Grenzen gestoßen. Die Weibchen sind so fresslustig, dass in ca. 6 Monate in meinem Zuchtbecken lediglich 2 Jungtiere durchgekommen sind. Dies war keineswegs tragisch, da ich erst ab dem sechsten Monat die Würfe nutze. Nun nach eingebrachtem sera biofibres erwartete ich eine deutlich Verbesserung, was das Thema Anzahl Nachwuchs angeht. Bis jetzt sind jedoch nach einem halben Monat nur drei Jungtiere durchgekommen.

Die Weibchen dieses Stammes sind anscheinend aufgrund der Herdenhaltung sehr geübt im Erjagen der Jungen, welche beim ablaichen erst einmal in Richtung Boden fallen. Da der Boden den Jungtieren keine großen Versteckmöglichkeiten bietet und das biofibres bisher nur einen recht kleinen Teil des Boden schützte, kamen nur wenigen Jungtiere durch. So zumindest meine erste Analyse.

Ausgangssituation Ablaichen mit sera biofibres (grob)
Ausgangssituation Ablaichen mit sera biofibres (grob)
Verbesserungen

Die erste Verbesserung ist das gleichmäßige Verteilen des biofibres über ca. 3/4 des Bodens mit mehreren Gewichten, statt wie bisher mit einem. Ich nehme dazu als Gewichte Schiefersteine, die im biofibres eingewickelt werden. Da der Nachwuchs als erstes nach unten fällt, sollte er in die “Faserwolle” hineinfallen und so sicherer vor dem Nachstellen der Weibchen sein. Die Weibchen haben dafür mehr Schwimmraum im oberen Teil des Beckens.

Im Weiteren habe ich ein interessanten Ansatz für zum Ablaichschutz entdeckt. Rene Wolff vom CAGD zeigt in einem Video das Erstellen eines “Ablaichkorbes”. Diese Idee will ich als nächstes testen.

Ob der gesteigerte Kannibalismus durch “Training” bei der Herdenzucht als Zuchtmethode entsteht oder nur besonders stark bei der aktuellen Guppy-Zuchtlinie auftritt, dies bleibt dabei noch die Frage. Dieses Phänomen hatte ich bisher in dieser “Qualität” noch nicht beobachten können. Häufig ignorierten die Weibchen auch Ihren Nachwuchs komplett.