1. Nachwuchs Platinum Japan Blau Leopard

Es ist soweit ! Ein erster Schritt in Richtung Platinum Japan Blau Leopard ist gemacht. Der Nachwuchs F1 meines Kreuzungsprojekts schwimmt in den Becken. Nach einem Monat färbt bereits ein Männchen aus, so dass das Beitragsbild entstehen konnte. Tatsächlich taucht auch kein Rot in den Männchen der F1 bisher auf.

F1 – Starker Schritt, aber nur der Anfang

Die ersten Bilder belegen dabei, dass der Plan aufgegangen ist und die Männchen der F1 dem Idealbild weitestgehend entsprechen. Die Tiere sind sozusagen das “Endprodukt” jedoch nur in der Grundfarbe Grau. Nun muss ich das Muster genetisch festigen und auf die Grundfarbe Gold übertragen. Dazu habe ich zwei Linien aufgebaut.

Schema Gold Platinum Japan Blau Leopard
Schema Gold Platinum Japan Blau Leopard
F2 – Teil 1 – Rückkreuzung in die Leopard-Linie

Während bei den Männchen das “Endprodukt” quasi in der Grundfarbe Grau vorliegt, ist die Gentik der F1-Weibchen etwas komplizierter. Die F1-Weibchen tragen nun je ein Autosom mit der Grundfarbe Gold in sich (wie die Männchen), prägen aber aufgrund des dominanten Grau nur den Phänotyp Grau aus. Auf dem 1. X-Chromosom (Gonosom – Geschlechtschromosom) liegt wie beim Männchen das Gen für die Leopard-Beflossung und auf dem 2. X-Chromosom liegt das Gen für die rote Mosaik-Beflossung. Ziel der 1. Linie ist es aber auch auf den Weibchen einheitlich nur noch Leopard-X-Chromosome zu finden. Das funktioniert mit den Weibchen der F1 nicht, daher kreuze ich die Männchen der F1 mit den reinerbigen Leopard-Weibchen zurück. Die Weibchen der F1 nutze ich wie folgt.

F2 – Teil 2 – Die Grundfarbe Gold ins Spiel bringen

Aus der Linie Gold Platinum Japan Blau Rotes Mosaik nehme ich ein Männchen und paare es mit einem F1-Weibchen. So sollten bei 25% der F2-Männchen folgenden Merkmale kombiniert sein:

1. Grundfarbe Gold
2. Beflossung Leopard

Mit einem solchen Männchen kann ich wunderbar weitermachen mit einem Weibchen aus der F2 im Teil 1. Die F3 würde dann zwar mit großer Wahrscheinlichkeit grau sein, jedoch genetisch mischerbig auf Grundfarbe Gold sein. Damit wäre das “Endprodukt” im Nachwuchs der F3 erreichbar und auch stabil weiter zu züchten. Das rote Mosaik wäre aus dem Genpool herausgezüchtet und die Grundfarbe Gold Bestandteil der Linie.

Es bleibt festzuhalten, dass sich mit Kenntnissen der Vererbungslehre und des Genpools der Guppys wunderbare Ergebnisse erzielen und vorhersagen lassen.

Guppy Männchen Nachwuchs (F1) Grau Platinum Japan Blau Leopard
Guppy Männchen Nachwuchs (F1) Grau Platinum Japan Blau Leopard

Einkreuzung Filigran

Ich möchte ja die äußerst seltene Grundfarbe Hellblau erhalten. Hier insbesondere das Filigran auf dieser Grundfarbe, da Hellblau das einzige Blau ist auf welchem Filigran ausgeprägt werden kann. Bei meinem aktuellen Stamm habe erst einmal das APW (American Pink White) herauszüchten müssen. Dies ist nun in der aktuellen F5 kein Thema mehr, jedoch ist der Stamm von recht kleinem Wuchs und das Filigran überzeugt auch nicht sonderlich. In diesen Fällen macht eine Einkreuzung eines anderen Guppystammes Sinn. Dazu suchte ich nach einen kräftigen Filigran-Stamm, welcher auch ein schönes Filigran-Muster zeigt.

Fündig geworden bin ich auf dem WGC in Sofia. Zwar hat sich bei der Nachzucht herausgestellt, dass es sich um einen Rot-Filigranen Stamm handelt. Was definitiv nicht gewünscht ist in meinen Hellblauen Filigran-Guppys, aber da die Grundfarbe Hellblau Rot nicht ausprägen soll, dürfte dies kein wirklicher Nachteil sein. Wann eine Einkreuzung übrigens Sinn macht, kann in dem sehr interessanten Buch “Inzucht: Chancen, Risiken und die erfolgreiche Anwendung am Beispiel der Hühnerzucht” von Robert Simon nachgelesen werden. Dieses Buch hat mir hinsichtlich der Inzucht noch einmal einen völlig neuen Blickwinkel gegeben. Danke an Tobias Bernsee für die Empfehlung des Buches.

Vorteile der aus Sofia mitgebrachten Filigran-Guppys

Neben der Rotausprägung der mitgebrachten Filigran-Linie, welche sich auch schon bei genauem Studium schon beim Vater aus Sofia zeigt, ergab sich in der F1, dass die Linie auch öfter einen problematischen Triangel aufweist. Er ähnelt oft einem “B”.

Grau Filigran Linie für die Einkreuzung  (Vater der Linie aus Sofia)
Grau Filigran Linie für die Einkreuzung (Vater der Linie aus Sofia)

Dafür sind die gewünschten Vorteile hinsichtlich der Einkreuzung durchaus gegeben. Das Filigran-Muster ist sehr fein und qualitativ hochwertig. Die Tiere sind sehr groß und kräftig.

Guppy-Männchen Grau Filigran der Generation F1
Guppy-Männchen Grau Filigran der Generation F1
Unbekannte Genetik der Linie bei der Einkreuzung

Bei einem unbekannten Stamm ist der größte Nachteil die nicht bekannte Genetik. So weiß ich nicht, ob das Filigran über das Y, das X oder gar über beide Gonosomen vererbt wird. Daher erfolgt mein erster Einkreuzungsversuch über ein Männchen der grauen Filigran-Linie aus Sofia. Dieses verpaare ich mit einem Weibchen aus meiner Hellblauen Filigran-Linie. Bei meiner Hellblauen Filigran-Linie vererbt sich das Filigran über das Y-Chromosom und damit durch das Männchen. Ist dies beim neuen Stamm ebenfalls so, dann sind gute Resultate in der F1 der Einkreuzung zu erwarten. Zusätzlich sollte sich das Thema mit der roten Farbe in den Flossen durch diese Kreuzungsvariante erledigen, weil in der Regel die rote Flossenfarbe vom X kommt und diese kommt auf diesem Wege nicht beim F1-Männchen der Einkreuzung an.

Zeigt sich jedoch kein Filigran, dann liegt beim Stamm aus Sofia das Filigran auf dem X-Chromosom und vererbt sich über das Weibchen. Nun in diesem Fall muss ich ein Männchen meiner Hellblauen Linie mit einem Weibchen der Filigran-Linie verpaaren.

Guppy Weibchen Hellblau der Generation F5
Guppy Hellblau Filigran Generation F5
Guppy Hellblau Filigran Generation F5

Kreuzungsexperiment Leopard

Mit diesem Beitrag möchte ich zwei lose Ende im Blog aufgreifen und diese gewissermaßen zusammenführen. Wie im letzten Beitrag darstellt habe ich aktuell auch wieder Kreuzungsexperimente am Laufen. Insgesamt sind es drei Projekte, wobei ich im letzten Beitrag über das meines Erachtens komplexesten berichtet habe. Das zweite aktuelle Projekt ist wie im Beitrag zur Deckfarbe Platinum Japan Blau angedeutet, die Kreuzung von Platinum Japan Blau Rotes Mosaik Männchen mit Leopard Weibchen.

Leopard versus Yellow Grass

Im bisher einzigen Artikel zum Farbschlag habe ich den in meinen Becken schwimmenden Stamm vorgestellt. Aufgrund der eher groben Schwanzflossenflecken habe ich mich entschieden zukünftig von Leopard-Muster, denn von Yellow Grass zu sprechen. Wie im damaligen Artikel geschrieben sind die Verläufe der Bezeichnungen eher fließend und für mich ist in der aktuellen Qualität der Flecken dem Muster so die bessere Beschreibung zugeordnet.

Guppy Männchen Leopard
Guppy Männchen Leopard
Kurze Klärung der Vererbung

Wie im letzten Beitrag dargestellt liegt die Vererbung des Platinum Japan Blau auf dem männlichen Y-Chromosom. Das Leopard Muster ist auf dem weiblichen X-Chromosom verankert, womit bei der Kombination ein Platinum Japan Blau Leopard Guppy entstehen sollte. Ob dies dem Realitätscheck entspricht, wird sich bald zeigen, da der erste Nachwuchs vor einer Woche gefallen ist. Interessant wird auch, ob sich das Rot wirklich vollständig aus der Schwanzflosse entfernen lässt.

Grundfarbe Gold

Die eigentliche Herausforderung liegt jedoch in Schritt zwei des Kreuzungsvorhabens, denn ich möchte diese Deckfarbe auch wieder auf der seltenen Guppy Grundfarbe Gold haben. Es ist also mit dem einfachen Einkreuzen des Flossenmusters nicht getan, vielmehr muss ich auch wahrscheinlich mehrmals ein goldenes Männchen einkreuzen, damit ich in den Folgegenerationen irgendwann ein Platinum Japan Blau Leopard Männchen der Grundfarbe Gold erhalten kann.

Aktueller Stand

Der erste Schritt ist mit dem grauen Nachwuchs der F1 getan. Im nächsten Schritt kreuze ich dann ein solches Männchen mit einem Leopard-Weibchen zurück. Diese Nachkommen sind dann definitiv sowohl bei den Weibchen, als auch bei den Männchen mit dem Leopard-X-Chromosom ausgestattet. Wenn die Ausfärbung zufriedenstellend ist, werde ich den Ursprungsstamm dann auch auslaufen lassen, da er sehr kleinwüchsig ist und das Muster jederzeit aus einem der Weibchen der neuen Linie gewonnen werden kann.

Idealbild eines Guppy Platinum Japan Blau Leopard der Grundfarbe Gold
Idealbild eines Guppy Platinum Japan Blau Leopard der Grundfarbe Gold

Neues Kreuzungsexperiment

Meine bisherigen Kreuzungsexperimente sind eher im Sande verlaufen, da ich mich in jüngster Vergangenheit mehr für die Verbesserung und Erhaltung bestehender Stämme begeisterte. Nun möchte ich aber meinen vorhandenen Lutino-Stamm neu kreieren. Die Resultate der vergangenen Ansätze brachten mir dafür durchaus einige Erkenntnisse.

Erkenntnisse aus den bisherigen Kreuzungsexperimeten

Im Wesentlichen waren es in der Vergangenheit zwei nennenswerte Experimente. Zum einen sei hier das Kreuzungsexperiment Japan Blau Rot und zum anderen das Kreuzungsexperiment Japan Blau genannt. Trotz bekannter Genetik lehrten mich diese Kreuzungen, dass es immer zu Überlappungen von Mustern kommen kann, so dass es viel Selektionsarbeit in den Folgegenerationen nach den Initialkreuzungen bedarf. Auf keine Fall ist von einem gefestigten Bild nach ein bis zwei Generationen auszugehen. Nach den Initialkreuzungen ist also eher nur erst einmal das Potential der Neukombination zu bewerten. Wichtig ist, dass im folgenden Verlauf auch die Becken für eine Verbesserung des neuen Stammes vorhanden sind. Nun für mein neues Kreuzungsexperiment habe ich drei Becken vorgesehen und mir einen Plan gemacht, wie ich das Ziel erreichen will.

Verbesserung durch einen bestehenden Stamm

Bei den vorangegangenen Experimenten fehlte mir als zweites auch die Möglichkeit die Kreuzungstiere in einen gefestigten Stamm wieder zurück zu kreuzen. Ab der F2 entwickelte es sich so immer wilder und eigentlich gewollte Merkmale konnten nicht gefestigt werden. Daher greife ich bei meinem neuen Kreuzungsexperiment auf bestehende etablierte Stämme zurück.

Lutino Red Grass
Lutino Red Grass
Das Ziel: Lutino Platinum Japan Rot

Als Ausgangbasis dient mein vorhandener Stamm von Lutino Red Grass. Dieser wirkt mir zu blass und das Grass-Muster kommt hier kaum zur Geltung aufgrund des Melanin-Mangels. Da das Lutino aber eine sehr seltene Grundfarbe ist und ich es erhalten möchte, ist hier das Ziel eine andere Kombination auf diese Grundfarbe zu bringen. Die Grundfarbe kommt somit aus meinem Lutino Red Grass Stamm, welcher sich damit dann auch auflösen soll. Das Platinum Japan Blau kommt von meinem Gold Platinum Japan Blau Rot Mosaik Stamm. Da es auf dem Y-Chromosom, also dem männlichen Geschlechtschromosom verankert ist, nehme ich ein solches Männchen. Ich kombiniere es mit einem Lutino Red Grass Weibchen. Wichtig ist mir hier nur, dass die Männchen am Ende das Platinum Japan Blau tragen und die Grundfarbe Lutino haben. Zur Verbesserung und Festigung kann ich somit immer auf die Männchen aus dem vorhandenen Gold Platinum Japan Blau Rot Mosaik Stamm zurückgreifen.

Gold Platinum Japan Blau (Rotes Mosaik)
Gold Platinum Japan Blau (Rotes Mosaik)
Schritt zur roten Beflossung

Den entstandenen Lutino Platinum Japan Blau mit Red Grass Beflossung möchte im zweiten Schritt mit einem Weibchen meines Blond Japan Blau Rot Stamm zu einer roten Rücken- und Schwanzflosse bringen, da das Rot der Beflossung auf dem X-Chromosom liegt. Gleichzeitig hoffe ich die, wie aus den letzten Kreuzungsexperimenten zu vermutende, auf dem Körper durchscheinende Grass-Musterung aus dem Japan Blau zu verdrängen. Auch hier ist durch den vorhandenen Stamm eine permanente Möglichkeit gegeben das Rot immer wieder einzukreuzen. Dies kann erfolgen bis ein gutes Level erreicht ist.

Geheilter Fisch
Blond Japan Blau Rot soll für die rote Beflossung sorgen
Idealisiertes Endbild

Der erste Schritt ist mit der Geburt von den Nachkommen von den Gold Platinum Japan Blau Männchen und den Lutino Red Grass Weibchen gelungen. Zum Abschluss möchte ich noch das idealisierte Endbild eines Lutino Platinum Japan Blau Rot Männchen zeigen.

Angestrebtes Resultat Kreuzungsexperiment : Lutino Platinum Japan Blau Rot
Angestrebtes Resultat Kreuzungsexperiment : Lutino Platinum Japan Blau Rot

Weitere Selektion bei Japan Blau Red Grass

Am 30.03.2019 berichtete ich das letzte Mal von meinem Stamm Japan Blau Red Grass. Er entstand durch eine Kreuzung eines Japan Blau Rot Mosaik Männchen mit einem Blue Grass Weibchen. Dabei ist das Ziel Japan Blau mit feinen Red-Grass-Punkten zu erhalten. Heute möchte ich über den aktuellen Stand des Stammes berichten und über mein Vorgehen bei der Selektion der Generation F4.

Rückblick zum Anfang des Stammes

Wie im Beitrag vom 27.01.2018 sichtbar, gab es im Groben zwei Varianten von Nachkommen in der F1. Männchen mit eher gelb-roten Schwanzflossen und welche mit kräftig roten Schwanzflossen. Bei ersteren war das Muster etwas feiner, aber von Punkten wie bei Grass konnte auch nicht die Rede sein.

Bei der Selektion habe ich mich für die Tiere mit gelb-roten und feineren Muster auf der Schwanzflosse entschieden, da mir die anderen zu sehr in Richtung Mosaik erschienen. Hierbei ist wichtig, dass einem das Zuchtziel letztlich immer vor Augen bleibt.

Hier ein solches Männchen aus der F1:

Guppy Japan Blue - Red Grass
Guppy Japan Blue – Red Grass

In den folgenden Generationen selektierte ich die blassen Schwanzflossen bei den Männchen immer weiter aus.

Hier ein Männchen der F2 (Zum Beitrag) und F3 (Zum Beitrag):

Guppy Japan Blau Red Grass - Männchen der F2
Guppy Japan Blau Red Grass – Männchen der F2
Guppy Japan Blau Red Grass - Männchen der F3
Guppy Japan Blau Red Grass – Männchen der F3
Die aktuelle Generation F4 des Stammes

Die Form der Rücken- und Schwanzflosse ist bei der F4 recht ähnlich, daher geht es nun primär an das Selektieren eines möglichst feinen Musters und der roten Färbung, um den Grass-Charakter und das einheitliche Bild zu verbessern. Dafür habe ich hier einige Bilder der F4 (der Linie 2) im Alter von 2 – 3 Monaten.

Hier die Bilder von Ausselektierten Männchen.

Den folgenden Tieren rechne ich das größte Potential zu, dabei habe ich zwar primär auf die Schwanzflosse geachtet, da diese Nachkommen jedoch aus der Linie mit dem Vater mit der roten Rückenflosse stammen, habe ich auch hierauf achten müssen.

Guppy Männchen Japan Blau Red Grass aus der F4
Guppy Männchen Japan Blau Red Grass aus der F4
Gleiches Männchen mit Potential in der Selektion
Gleiches Männchen mit Potential in der Selektion
Weiteres Guppy Männchen Japan Blau Red Grass aus der F4

Sicherlich färben die Männchen noch weiter aus, aber meine Erfahrung mit dem Stamm ermöglicht es mir hier schon vorab eine gewisse Tendenz in der späteren Ausfärbung zu antizipieren. So lasse ich bewusst nur die letzteren Tiere für die Fortpflanzung übrig.

Kreuzungsexperiment Japan Blau Rot

Im heutigen Beitrag möchte ich über mein Kreuzungsexperiment mit dem Ziel Blond Japan Blau Rot berichten.

Wie es zu der Kreuzung kam

Aus Schiphorst 2018 habe ich einige Paare mitgebracht. Eins dieser Paare war Blond Filigran Rot vom polnischen Züchter Boguslaw Micinski und schnitt mit einer Bewertung von 122 Punkten bei der Ausstellung ab. Hier die Bilder von Männchen und Weibchen.

Männchen Blond Filigran Rot
Männchen Blond Filigran Rot
Weibchen Blond Rot
Weibchen Blond Rot

In der F1 des Paares waren bis auf ein Männchen nur Weibchen im Wurf gewesen. Das eine Männchen war Vollrot und das Filigran nicht vorhanden. Nun überlegte ich, was ich mit den Weibchen anfangen könnte, denn einen vollroten Stamm wollte ich nicht weiterführen.

Experiment in Richtung Japan Blau Rot

In Schiphorst 2018 war der Ausstellungssieger Blond Japan Blau Rot. Hier einmal das Bild dazu.

Blond Japan Blue Red 126,67 Punkte
Blond Japan Blue Red 126,67 Punkte

Nun hatte ich vollrote blonde Weibchen und erinnerte mich an diesen Farbschlag. Ich kombinierte daher die Weibchen mit meinen Japan Blau Mosaik Männchen. Mit dem Ziel in der F2 wieder blonde möglichst rote Tiere mit Japan Blau zu erhalten. Dabei liegt das Japan Blau auf dem Y-Chromosom des Männchens und die Flossenfärbung (also das Rot bzw. Mosaik) ist häufig auf dem X-Chromosom gelegen. Das Mosaik ist dann über die folgenden Generationen nach und nach aus dem Stamm zu züchten durch entsprechende Auswahl der Zuchttiere. Hier ein Bild der Elterntiere, somit die F1 mit den blonden vollroten Weibchen und die grauen Japan Blau Mosaik Männchen.

Zuchtgruppe des Kreuzungsexperimentes Blond Japan Blau Rot
Ergebnisse aus der F1

Die meisten Tiere der F1 entsprechen dem erwarteten Zielbild eines grauen (mischerbig auf Blond) Japan Blau Körper mit roter Beflossung. Leichte schwarze Flecken vom Mosaik waren auch zu erwarten. Begeistert bin ich dabei vom weit an den Kopf reichenden Japan Blau. Bei den Weibchen war eine Kombination mit Mosaik in den Flossen sehr wahrscheinlich, da ja ein X vom vollroten Stamm und ein X vom Mosaik Stamm kommt. Tatsächlich sind meisten Weibchen mit deutlichen schwarzen Stellen auf den Flossen. Hier gilt es die F2 abzuwarten und gut zu selektieren.

Graues Männchen Japan Blau Rot der F1
Graues Männchen Japan Blau Rot der F1
Graues Weibchen der F1
Graues Weibchen der F1
Die Sonderlinge und Überraschungen der F1

Wie immer bei solchen Kreuzungen fallen auch einige interessante Sonderlinge. So war zu erwarten, dass auch das Japan Blau bei einigen fehlt. Hier im Bild zwei dieser Sonderlinge.

Sonderling ohne Japan Blau mit viel Mosaik
Sonderling ohne Japan Blau mit viel Mosaik
Sonderling ohne Japan Blau mit Tendenz zum Vollrot
Sonderling ohne Japan Blau mit Tendenz zum Vollrot

Dieser Wegfall vom Japan Blau hatte ich schon bei anderen Kreuzungen beobachten können (Siehe Beitrag Mosaik). Die nachfolgenden Sonderlinge überraschten mich dann doch. Einige Männchen hatten auf einmal Filigran auf dem Körper. Hierzu zwei Bilder.

F1-Männchen ohne Japan Blau aber mit Filigran
F1-Männchen ohne Japan Blau aber mit Filigran
F1-Männchen mit Japan Blau und Filigran
F1-Männchen mit Japan Blau und Filigran

Das Filigran muss über ein X-Chromosom von den blonden vollroten Weibchen an dieses Tier weitergegeben worden sein. Da nur ein vollrotes Männchen vorhanden war, hatte ich an diese Möglichkeit nicht mehr gedacht und war sehr überrascht.

Insgesamt finde ich den erwarteten Farbschlag in Grau mit den roten Flossen sehr schön und doch reizt mich die Kombination im dem Filigran so weit, dass ich zumindest sehen will, wie dieses Männchen in zwei bis drei Monaten aussieht. So hat es ein separates Becken erhalten und ich werde berichten, ob ich mit diesem Sonderling vielleicht auch weitermache.

Europäische Rückenflosse bei Grass-Guppys

Bei den meisten Grass-Guppys entsprechen die Rückenflossen nicht dem europäischen Standard (Europäische Rückenflosse). Das Ziel einer meiner Linien ist es dies zu ändern. Somit habe ich eine Linie gesucht in der die Rückflosse deutlich dichter am europäischen Standard liegt.

Guppy Japan Blue - Red Grass
Guppy Japan Blue – Red Grass

Meine Zuchtgruppe Japan Blue hat bisher eine deutlich bessere Rückenflossenform zu bieten. Da das Japan Blue über das Männchen vererbt wird, bleibt nur der Schritt einige Weibchen aus dieser Linie mit meinen Blue Grass Männchen zu verpaaren, um eine europäische Rückenflosse zu bekommen. Hier das Bild eines meiner Weibchen für diese Linie.

Guppy Weibchen Grass
Guppy Weibchen Grass

Nun sind gerade Jungtiere gefallen, also ein guter Zeitpunkt über den Start dieser Linie hier zu berichten.

“richtige” europäische Rückenflosse ?

Nach IKGH-Standard soll die Rückflosse (Dorsale) am Anfang schrittweise ansteigen (Siehe Seite 13 des IHS-2015 PDF) . Hier einmal eine gute Rückflosse grob skizziert mit Darstellung der Flossenstrahlen. Es ergibt sich dabei ein fast ein Rechteck.

Europäische Rückenflosse (Schema) nach IKGH
Europäische Rückenflosse (Schema) nach IKGH

Die meisten Grass-Guppys haben jedoch einen langen ersten Flossenstrahl der bis ganz nach hinten zum Ende der Rückenflosse läuft.

Ausblick

Ich werde unter dem Schlagwort Projekt Rückenflosse weiter berichten.