Lutino Red Grass

Im Rahmen meines Projektes Rückenflosse bei Grass Guppys habe ich auch Lutino Red Grass Guppy in der F2 erwarten können und diese sind denn auch gefallen.

Die Lutino haben sich gut entwickelt und so möchte ich diesen Stamm einmal hier vorstellen. Ich freue mich dabei besonders über die gelungene Rückenflossenform, welche sich in der nunmehr hier gezeigten F2 weiterhin gut fortgesetzt hat.

Rückenflosse
Rückenflosse

Die Form entspricht nicht mehr dem asiatischen sondern deutlich dem europäischen Standard. Dabei sind die Tiere derzeit in einem Alter von drei Monaten. Es ist also noch eine weitere Verbesserung bei der Länge der Beflossung zu erwarten.

Nicht einmal ein Viertel des Nachwuchs aus der F1-Generation waren Lutino. Somit besteht die Zuchtgruppe F2 derzeit aus lediglich vier Weibchen und zwei Männchen.

Guppy Männchen aus der F1 (grau)
Guppy Männchen aus der F1 (grau)
Die Weibchen Lutino Red Grass

An den Weibchen kann die Grundfarbe Lutino sehr gut erkannt werden. Eine weitere Farbe ist nicht festzustellen. Die Flossenform ist ebenfalls unauffällig. Nun mal sehen, was sich hier noch herausholen lässt.

Guppy Weibchen Lutino Red Grass
Guppy Weibchen Lutino Red Grass
Lutino Red Grass mit durchsichtigen Flossen
Lutino Red Grass mit durchsichtigen Flossen
Die Männchen

Gelungen finde ich für die F2 das Grass-Muster und die Färbung. Das Lutino wandelt das rot in ein schönes Orange, was mir sehr gefällt. Die Dorsale übertrifft meine Erwartungen. Die Caudale ist ein guter Anfang von der Form, wobei über die Länge erst in zwei Monaten abschließend zu urteilen ist. Zu verbessern gilt es in den folgenden Generationen:

  • Körperfärbung
  • Verfeinerung des Grass-Musters
  • Größe der Beflossung
  • Form des Triangel der Schwanzflosse
Guppy Männchen Lutino Red Grass
Guppy Männchen Lutino Red Grass

 

Bewertung der Weibchen nach IKGH

Guppy-Ausstellungen teilen sich in die Kategorien Trio und Pärchen auf. Während bei den Trio-Ausstellungen in jedem Züchter-Satz drei möglichst gleich aussehende Guppy-Männchen ausgestellt werden, so wird bei den Pärchen-Ausstellungen ein Männchen mit einem Weibchen ausgestellt. Worauf dabei bei den Weibchen zu achten ist, legt der Standard IHS (International High-Breeding Standard – Version 2015) fest. In der 8. Ergänzung ist die Bewertung der Weibchen beschrieben.

Klassisch wurden nur die Männchen und dabei im Trio ausgestellt. Nicht jeder Züchter ist angetan von den Pärchen-Ausstellungen. Zur Verbreitung des Hobbys leisten diese Ausstellungen aber einen Mehrwert, denn der geneigte Besucher kann sich ein Pärchen ersteigern oder erwerben, wobei er sich bei der richtigen Auswahl der Ausstellungstiere sodann über Nachwuchs erfreuen kann. Ob nun die Ausstellungstiere immer die richtige Wahl für einen Erstbesatz eines Aquariums sind oder nicht, lässt sich sicher diskutieren. Aber gleich ein fortpflanzungsfähiges Pärchen nach Besuch der Ausstellung mitzunehmen und auch Nachwuchs im eigenen Becken erleben, ist sicher ein Plus für die Verbreitung des Hobbys.

Nach meinem eigenen Ausstellungsergebnis aus Schiphorst habe ich mich intensiver mit den Kriterien beschäftigt, um bei der Weibchen-Selektion eine bessere Auswahl treffen zu können. Diese Selektion stellt mich aktuell auch immer vor die größten Herausforderungen und so nehme ich einmal den Standard als Basis meiner künftigen Selektionen.

Wichtige Fakten aus der Weibchen-Bewertung

Der Körper

Beim Körper gibt es volle Punktzahl für eine Länge von 50 mm. Vom Maul zur Dorsale soll die obere Körperlinie eine gerade Linie bilden und der Beginn der Dorsale soll exakt in der Mitte des Körpers liegen. Der Rest der Regeln ist entweder bei gesunden Tieren vorhanden oder liegt auch ein Stück weit im Auge des Betrachters bzw. Wertungsrichters.

Hierzu habe ich einmal eine Fotos entsprechend illustriert.

Bewertung der Weibchen
Bewertung der Weibchen

Die Grafik in der Ergänzung 8 zeigt meines Erachtens deutlich besser als der Text, was für ein Weibchen dem Ideal entspricht. Auffällig ist auch, dass die Grafik sich nicht daran hält, dass der Beginn der Dorsale in der Körpermitte liegen soll. Vielmehr ist in der Grafik auch ein 60:40 Verhältnis zwischen Vorderkörper und Schwanzstiel zu messen. Dies ist auch bei meinem abgebildeten Weibchen so. Da der Schwanzstiel auch kurz und breit sein soll, scheint mir das 60:40 Verhältnis das bessere.

Die Körpergröße von 50 mm hat auch im Verhältnis zum Männchen eine Bedeutung, da das Größenverhältnis zwischen Männchen und Weibchen bei 3:5 liegen soll. Hier gibt es dann auch Punkteabzug von bis zu 3 Punkten, wenn dieses Verhältnis nicht eingehalten wird.

Für mich ist dieser Punkt die wichtigste Erkenntnis, da mir die Bedeutung der Körpergröße beim Weibchen nicht so deutlich bewusst gewesen ist. Grob gesagt hängen 18 von 50 Punkten (10 Punkte Größe, 3 Punkte bei Form, 5 Punkte Matching) allein an diesem Faktor.

Die Flossen

Eine Unterteilung in Dorsale und Caudale möchte ich hier nicht weiter ausführen. Denn im Großen und Ganzen lässt es sich bei den Flossen auf eine Formel reduzieren. Die Flossenform und -größe orientiert sich am Männchen-Standard.

Das heißt wiederum für meine Triangelzucht, dass ich mich bei der Auswahl der Weibchen im Ideal an der Flossenform und -größe im Zielbild wie bei den Männchen orientiere. Ein weitere wichtige Erkenntnis für mich.

Fazit

Auch wenn der Weibchen-Standard sicherlich deutlich mehr Interpretationen gegenüber dem Männchen-Standard zulässt. So gibt er doch auch einige Anhaltspunkte bei der Auswahl der Weibchen.

Die Frage ist, wie eine stärkeren Selektion in die angestrebte Richtung beim Weibchen Einfluss auf das Erscheinungsbild beim Männchen nimmt. Dies werde ich sicherlich noch berichten.

 

 

Beckenaufbereitung eines älteren Aquariums

Eins meiner 180 Liter Becken ist das älteste Becken mit ca. 12 Jahren in meinem Bestand. Mittlerweile haben sich unter dem Silikon bereits kräftig Algen angesiedelt. Durch die Stoßverklebung war es noch dicht und hätte sicherlich länger gehalten, aber meine Erfahrungen für die Zuchtansätze im 180 Liter Becken waren eher negativ. Das Wachstum der Jungguppys blieb klar hinter den kleineren Becken zurück. Ich habe mich daher entschlossen eine Beckenaufteilung bei meinen 180 Liter Becken in drei Becken vorzunehmen und dabei das älteste Aquarium gleich einer Beckenaufbereitung zu unterziehen. Im Internet fand ich dazu sehr unterschiedliche Artikel, kaum einer wirkte auf mich so, dass der Autor wirklich die Beckenaufbereitung selbst vollzogen hatte. In einigen Foren gab es positive Stimmen zu der von mir angedachten Methode der Aufbereitung.

Algen unter Silikon 1
Algen unter Silikon 1
Algen unter Silikon 2
Algen unter Silikon 2
Alles muss raus für die Beckenaufbereitung

So sah das Becken vor der Überarbeitung aus:

Aquarium vor der Beckenaufbereitung
Aquarium vor der Beckenaufbereitung

Als erstes ließ ich das Wasser ab, entfernte den Kies und den großes Eckfilter rechts, danach entfernte ich das Silikon außerhalb der Stoßverklebung mit einem Cutter.

Silikon außerhalb der Stoßverklebung entfernt
Silikon außerhalb der Stoßverklebung entfernt
Silikon am Boden entfernt
Silikon am Boden entfernt
Neuverkleben

Nun ging es nach gründlicher Reinigung ans Neuverkleben. Jede Nahtseite wurde mit einer Breite von ca. 5 mm nachgezogen. Dazu habe ich wieder das Aquariensilikon von Soudal verwendet.

Aquariensilikon
Aquariensilikon

Die Verarbeitung erfolgte mit einem Silikon-Fugenglätter bei 10mm Breite. Das überschüssige Silikon wurde mit Babyfeuchttüchern abgewischt bzw. der Fugenglätter selbst damit behandelt, dadurch ist das Silikon leicht zu verarbeiten gewesen. Die Bodenverklebung habe ich mit einer 16 mm Breite verklebt.

Silikon Fugenglätter
Silikon Fugenglätter
Stoßverklebung mit neu verklebter Naht
Stoßverklebung mit neu verklebter Naht

 

Fertiges Becken ohne Zwischenwände
Fertiges Becken ohne Zwischenwände
Einkleben der Zwischenwände

Nun ging es an das Einsetzen der Zwischenwände dies erfolgte wie bei der Teilung meines 112 Liter Beckens. Es entsteht nun eine Dreiteilung des Beckens mit ca. 60 Liter Wasservolumen je Becken. Die Becken sollen meine Ausstellungszüchtungen beherbergen.

Fertiges geteiltes 180 Liter Becken mit drei Kammern
Fertiges geteiltes 180 Liter Becken mit drei Kammern

Im nächsten Schritt galt es die Dichtheit des Beckens zu prüfen. Dazu habe ich sukzessive Wasser eingelassen und geschaut, ob etwas undicht ist. Der Test wurde erfolgreich gemeistert, so dass ich den Bodenkies im letzten Schritt eingebracht habe.

Ausblick

Ähnlich gehe ich nun mit dem Nachbarbecken vor, wobei ich mir hier jedoch die Beckenaufbereitung sparen kann, da die Silikonverklebungen noch in einem guten Zustand sind.

Japan Blue Red Grass – Generation 2

Ich habe gerade im Rahmen der Herdenzucht die neue Generation 3 meiner Japan Blue Red Grass angesetzt. Zeit diese interessante Linie näher zu beleuchten. Insgesamt neun Weibchen sind in zwei Ablaichkörben untergebracht und sollen eine reiche Auswahl an Nachkommen der Generation 2 garantieren. Ich habe bisher immer alle Weibchen in einem großen Korb untergebracht und möchte nun testen, ob sich mehr Nachwuchs durch eine Trennung einstellt.

Ablaichkörbe
Ablaichkörbe

Wie im Beitrag vom 27.01.2018 berichtet, habe ich Grass Weibchen mit einem Japan Blue Rot Mosaik Männchen verpaart. Das Ergebnis ist nun in den Bildern der Generation 2 zu sehen.

Guppy Japan Blau mit besserem Grass Muster
Guppy mit schöner Farbtrennung und weitreichendem Japan Blau
Guppy Japan Blue Red Grass
Guppy Japan Blue Red Grass
Weibchen Japan Blau Red Grass
Weibchen Japan Blau Red Grass
Positives zur aktuellen Generation meiner Japan Blue Red Grass Linie

Die Rückenflossen entsprechen vom Ansatz der Form her dem europäischen Standard. Dies spiegelt sich auch im Bild des Weibchens wider. Die Weibchen bieten teilweise schon eine blaue Färbung, was für einen Grass-Stamm ein gutes Weibchen-Farbmaximum darstellt.

Die Männchen haben nun weniger abgerundete Ecken in der Caudale (Schwanzflosse), wobei die Rot-Färbung etwas und die Länge sich gut verbessert hat. Die Dorsale (Rückenflosse) ist etwas länger geworden, wobei leider immer noch kein Rot den Weg zurück in die Flosse gefunden hat.

Zum Vergleich Generation 1
Zum Vergleich Generation 1
Verbesserungspotential

Die Rückenflossen bieten bei den Männchen noch kein Rot und sie sind auch noch zu kurz. Positiv ist hier jedoch, dass die europäische Rückenflossenform weiterhin vorhanden ist.

Das Grass-Muster hat sich bisher nicht wirklich wie von mir gewünscht entwickelt. Es ähnelt eher einem feinen Mosaik-Muster. Bei einigen Männchen überwiegen aber durchaus schon die Grass-Punkte, aber sind dann noch zu spärlich vorhanden. Die Spreizung für den Triangel ist in der Regel noch zu gering. Die Färbung zeigt noch zu wenig Rot. Es stellt sich die Frage, ob das erneute Einkreuzen eines Original Red Grass Stammes nötig wird. Dazu möchte ich aber erst die Linie aus Projekt Rückenflosse stabilisieren, denn eine Verschlechterung der europäischen Dorsale möchte ich vermeiden.

Guppy Japan Blue Red Grass mit eher feinem Mosaik
Guppy Japan Blue Red Grass mit eher feinem Mosaik
Guppy Japan Blau mit etwas besserem Grass Muster
Guppy Japan Blau mit etwas besserem Grass Muster

 

Aquarienfotos

Nach zahlreichen Aquarienfotos und ausprobierten Einstellungen möchte ich heute vorstellen, wie meine Fotos für mein Archiv und diese Homepage entstehen.

Ich mache meine Fotos mit einer Sony Cybershot ohne Blitz. Schönere Bilder  zu erzielen geht meines Erachtens nur mit einer wesentlich teureren Spiegelreflexkamera (idealerweise dann mit Makroobjektiv).

Am Wichtigsten ist es die Einstellungen hinsichtlich ISO-Wert und Verschlusszeit manuell zu wählen. Die Einstellung für die Blende überlasse ich der Kamera.

Damit der Autofokus gut funktioniert und die Beleuchtung ausreichend ist, nutze ich keinen Zoom. Den Autofokus stelle ich dabei auf Mitte und nicht Multi-Spot. Aus diesen Bilder schneide ich mittels Bildbearbeitungsprogramm den fokussierten Fisch heraus und fertig sind die Bilder.

Anfangs habe ich noch manuell gezoomt, aber der Autofokus liefert deutlich öfter schärfere Bilder.

Vorbereitung der Becken für AquarienFotos

Wichtig ist es die Scheiben innen und außen ordentlich gereinigt zu haben. Für vernünftige Bilder ist das ein absolutes Muss. Schlieren auf dem Glas beeinträchtigen die Fokussierung und selbst bei gut getroffenen Fotos letztlich die Bildqualität erheblich. Sind im Wasser durch die Säuberungsaktion viele Schwebstoffe unterwegs, dann ist auch abzuwarten bis das Wasser wieder richtig klar ist. Im Weiteren ist die Devise “Dicht ran ans Glas!” und in jedem Fall ist auf Spiegelungen des Hintergrundes oder der Kamera selbst im Glas zu achten. Sind diese im Bild sichtbar, dann wirkt dem am besten eine Veränderung des Aufnahmewinkels zum Glas entgegen. Sollte der Autofokus nicht scharf stellen können, weil die Kamera zu dicht am Glas ist, so muss wieder etwas auf Abstand gegangen werden.

Konkrete Einstellungen

Den ISO-Wert setze ich maximal auf 400 (in wenigen Fällen war 800 nötig, da das Licht nicht ausreichte). Der ISO-Wert macht das Bild heller je höher der Wert ist, allerdings geht mit diesen erhöhten Werten ein Bildrauschen einher, welches sich am Ende im ausgeschnitten Bildteilbereich ab der Einstellung 800 schon recht deutlich bemerkbar macht. Bei kleiner oder gleich 400 ist dieser Nachteil jedoch eher unauffällig.

Guppys sind schnell, dies bedeutet, je kürzer die Verschlusszeit, um so besser. Ansonsten ist der Fisch verschwommen auf den Bildern. Hier haben sich Einstellungen kürzer als 1/100s bei mir bewährt. Der Nachteil einer kurzen Verschlusszeit ist wiederum, dass die Kamera die Schärfentiefe runter reguliert, dass heißt auf den gemachten Bildern ist nur eine kleine Ebene richtig scharf.

Die exakte Einstellungen richten sich nach den Beleuchtungsgegebenheiten im Becken. Bei hellen Guppys (z.B. Albino und Lutino) können die Fische stark reflektieren, in diesen Fälle senke ich den ISO-Wert oder die Verschlusszeit.

Geduld und viele Fotos

Zum Abschluss sei gesagt, dass ich für gute Aquarienfotos regelmäßig zehn oder mehr Bilder vorher aussortieren muss. Mal passt der Fokus nicht und mal hat der Guppy eine ungünstige Position.

Aquarienfotos - auf die Einstellungen und Becken-Vorbereitung kommt es an
Aquarienfotos – auf die Einstellungen und Becken-Vorbereitung kommt es an

 

 

Fortsetzung zum Projekt Rückenflosse

Wie in meinem Beitrag vom 21.04.2018 berichtet, versuche ich Grass-Guppys mit einer europäischen Rückenflosse heraus zu züchten. Die Bilder in diesem Artikel sind die F1 (Filialgeneration 1) meiner Kreuzung als Blue Grass Männchen und Lutino APW Weibchen. In diesem Beitrag sind nun Bilder der F2, welche der F1 sehr ähnlich sind, jedoch schon ein intensiveres Rot aufweisen. Im Gegensatz zur F1-Generation waren jedoch nur ca. 25% der grauen Männchen mit den europäischen Rückenflossen ausgestattet.

Männchen F2 Projekt Rückenflosse
Männchen F2 Projekt Rückenflosse
Erkenntnisse zur Vererbung der Rückenflosse

Dies bestätigt erst einmal meine Vermutung, dass die Rückenflossen-Merkmale größtenteils beim Weibchen liegen müssen. Die Vermutung, dass sich dies sogar über das X-Chromosom vererbt, lässt sich jedoch widerlegen. Bei den Lutino-Nachkommen sind zu 100% Männchen mit europäischer Dorsale (Rückenflosse) gefallen. Der Vererbungsgang ist also deutlich komplexer. Fakt ist jedoch, dass sich mit Weibchen mit europäischer Flosse schneller dieser Flossentyp herauszüchten lässt.

Beim Verwenden von Weibchen mit asiatischer Dorsale, welche selbst einen sichtbar verlängerten ersten Flossenstrahl aufweisen, sind bei mir auch nur Männchen mit diesen Dorsalen in der F1 gefallen. Erst in der F2 traten wenige Tiere mit dem europäischen Dorsaltyp des Ausgangs-Männchens auf. Zum besseren Verständnis hier zwei Bilder mit asiatischen Dorsalen, welche bei Red und Blue Grass Guppys fast immer anzutreffen sind und nicht dem Standard nach IKGH entsprechen. Der erste Flossenstrahl geht bis nach hinten durch, dies habe ich mit der gelben Linie nachgezeichnet.

 

Guppy Red Grass Männchen mit asiatischer Dorsale
Guppy Red Grass Männchen mit asiatischer Dorsale
Guppy Red Grass Weibchen mit asiatischer Dorsale
Guppy Red Grass Weibchen mit asiatischer Dorsale

Und noch zum Vergleich die Dorsale, die dem europäischen Standard entspricht, erneut mit nachgezeichnetem ersten Flossenstrahl.

Guppy Red Grass mit Dorsale nach europäischen Standard
Guppy Red Grass mit Dorsale nach europäischen Standard
Die Eltern

Die Elterngeneration hatte eine asiatische Dorsale beim Männchen (Ursprünglich stammend vom Aquarium Dreiländereck) und beim Weibchen ein X-Chromosom mit APW und ein X-Chromosom mit Dorsale von einem Grass-Stamm von Franz Zeipelt mit europäischer Dorsale. Dies schlummerte in dem Lutino Weibchen, welches ich von Tobias Bernsee bekommen hatte (Siehe Artikel vom 21.04.2018). Zu den Grass-Tieren von Züchter Franz Zeipelt sei gesagt, dass diese in der Vergangenheit mit einer sehr guten europäischen Rückenflosse aufwarten konnten und auch schon Ausstellungen gewannen. Claus Osche hat Tobias Bernsee ein paar von diesen Grass-Weibchen überlassen, welche Tobias Bernsee in seine Lutino-Linie eingekreuzt hat, um eine bessere Schwanzflosse zu erzielen. So kam mein Ausgangs-Lutino-Weibchen zu seinem X-Chromosom mit Grass-Musterung.

Die Filialgeneration 1

In der F1 traten in diesem Ansatz zu 100% Männchen mit europäischen Dorsalen auf. Die Tiere hatten alle die graue Grundfarbe.

Guppy Männchen der F1 aus Projekt europäische Rückenflosse
Guppy Männchen der F1 aus Projekt europäische Rückenflosse
Die Filialgeneration 2

Erwartungsgemäß waren ca. 25% der F2 Lutino-Guppys, wobei diese Männchen zu 100% eine europäische Dorsale aufwiesen. Bei den grauen Tiere waren es wie oben erwähnt nur ca. 25%.

Guppy Männchen Lutino Red Grass
Guppy Männchen Lutino Red Grass
Ausblick

Ich habe mich entschlossen die graue Linie aufgrund der guten Resultate hinsichtlich der Dorsale weiter zu züchten und die Merkmale zu erhalten. Zu verbessern gilt es die Färbung und die Länge der Rückenflosse, sowie die Form und Länge der Schwanzflosse.

Die Lutino werde ich auch separat mit den gleichen Zielen weiterzüchten und ggf. um die Färbung interessanter zu gestalten Japan Blau einzukreuzen.

Im Weiteren ist noch interessant zu ermitteln wie die Rückenflosse des Weibchen im besten Falle aussehen muss, aber dazu werden ich bei Gelegenheit einen weiteren Beitrag einstellen.

Guppy Weibchen Lutino Red Grass
Guppy Weibchen Lutino Red Grass

Neue Guppys Halbschwarz Weiss

Am 07.09.2018 sind bei mir Guppys des Farbschlags Halbschwarz Weiss eingetroffen. Die zwei Weibchen und zwei Männchen stammen aus dem Hause Claus Osche. Sie sind äußerst aktiv und im Alter von ca. drei Monaten. Ebenfalls auffällig ist der sehr gute Triangel-Standard, welchen die Tiere schon aufweisen.

Weibchen Halbschwarz Weiss
Weibchen Halbschwarz Weiss
Männchen Halbschwarz Weiss
Männchen Halbschwarz Weiss
Zur Historie von Halbschwarz Weiss

Die Geschichte dieses Stammes ist sehr spannend und begann in Deutschland um das Jahr 1968. Züchter Gerhard Gellrich hat hier erstmals diese Farbschlag auf einer Ausstellung vorgestellt. Aufgrund von Schwierigkeiten und einigen menschlichen Schicksalsschlägen konnte der Farbschlag nach seinem faktischen Verschwinden in den 80er Jahren erst in der zweiten Hälfte der 90er Jahren wieder in Deutschland etabliert werden.

Ein sehr umfassender Artikel von Claus Osche zur hoch interessanten Geschichte von Halbschwarz Weiss ist im GKR-Forum zu finden.

Genetik

Das Halbschwarz (Nigrocaudatus 2-Gen) vererbte sich ursprünglich nur über das X-Chromosom. Mittlerweile ist es durch Crossing over auch auf dem Y-Chromosom und kann somit auch vom Männchen vererbt werden. Bei Halbschwarz Weiss scheinen sowohl auf dem X als auch auf dem Y-Chromosom das Halbschwarz zu liegen. Das Weiss zum Halbschwarz zu erhalten ist, wie die Geschichte zeigt, sehr schwierig. Dies ist denn auch das Hauptziel meiner Zucht für diesen faszinierenden Stamm. In einer Kombination mit einer rezessiven Grundfarbe sehe ich hier kein großes Potential. Claus Osche hat mir mitgegeben, dass die Tiere die F7 der Kreuzung seiner Linie 1 mit Tieren von Bill Klein aus Amerika sind.

Guppy Halbschwarz Weiss bei der Balz
Guppy Halbschwarz Weiss bei der Balz
Ausblick

Ziel ist also diesen Farbschlag ausstellungsreif weiter zu erhalten. Dazu werde ich vermutlich 2-3 Linien anlegen, um bei Problemen weitermachen zu können. In jedem Falle danke ich Claus für die tollen Ausgangstiere!

Neue Guppys in Grundfarbe Gold

Am 04.09.2018 habe ich dankenswerterweise von Tobias Bernsee junge Guppys in der Grundfarbe Gold erhalten. Diese haben den Farbschlag Japan Blau mit einer roten Mosaik-Beflossung. Ich nehme dies einmal zum Anlass und ändere demnächst die Seite zum Thema Genetik Lutino auf Grundfarben des Guppy, wo ich nach und nach über die Grundfarben informiere. Doch nun zu meinem Neuzugang, welcher durch meine neuen freien Becken möglich wurde.

Die Tiere sind ca. 2 Monate alt und fangen gerade an auszufärben. Dies spiegelt auch das folgende Bild wider, wo das rote Mosaik noch gelb ist, die ersten schwarzen Punkte aber schon sichtbar werden. Das Japan Blau ist blass schon leicht erkennbar.

Grundfarbe Gold mit Japan Blau und roten Mosaik im Alter von ca. 2 Monate
Grundfarbe Gold mit Japan Blau und roten Mosaik im Alter von ca. 2 Monate
Genetik

Die Genetik des Gold-Guppy ist grundsätzlich identisch zu anderen allen Grundfarben beim Guppy. Der Phänotyp wird dabei erst sichtbar, wenn das auslösende rezessive Gen gleich zweimal parallel auf den Chromosomen auftritt. Es handelt sich um einen autosomal-rezessiven Erbgang, daher wird beim Grundfarbe Gold-Guppy das rezessive Gen mit “g” und normale und dominante graue Gen mit “G” bezeichnet. Nur “gg”-Tiere sind daher Guppys der Grundfarbe Gold.

So kann es bei zwei phänotypisch grauen Guppys geschehen, dass ein Gold-Guppy im Wurf fällt.

Kreuzungsschema Gold
Kreuzungsschema Gold
Phänotyp Grundfarbe Gold

Es können alle Grundfarben und Muster ausgeprägt werden, der Guppy scheint besonders im unteren Bereich wie ein Blonder oder Albino Guppy hell aus. Der schwarze Farbstoff (Melanin) ist jedoch nur reduziert vorhanden und tritt verstärkt auf den Schuppenrändern auf.

Geplante Kreuzungsexperimente

Nun die Grundfarbe Gold ist auf Ausstellungen sehr selten, obwohl die Tiere sehr ansehnlich sein können. Ich plane den Stamm mit dem Japan Blau Mosaik zu erhalten und darüber hinaus noch zu prüfen wie die Tiere in Verbindung mit dem Grass-Muster aussehen.

Dazu möchte ich Männchen Blue Grass mit Weibchen der Grundfarbe Gold verpaaren und in der F2 (Filialgeneration 2) die Rekombination abwarten.

Durch die Verpaarung mit Blue Grass Männchen fällt das Y-gebundene Japan Blau weg, so dass in der F2 theoretisch (Blue) Grass der Grundfarbe Gold auftreten.

Sowie hierzu weitere Ergebnisse vorliegen, werde ich berichten.

Grundfarbe Gold
Grundfarbe Gold
Quellen

Meine Internetrecherche fand am 21.09.2018 statt und auf folgende Quellen beziehe ich mich.

www.guppyseite.de

www.guppy-hobby.de

www.gkr-forum.de

Buch Gernot Kaden – Guppys (Farben – Formen – Fantasien)

Neues Schwerlastregal Teil 2

In meinem Beitrag vom 25.08.2018 habe ich über mein neues Schwerlastregal berichtet. Dies ist nun ein Folgebeitrag in dem ich im Schwerpunkt über die Beleuchtung, Abdeckscheiben und Kosten schreibe.

Abdeckscheiben

Die neu erworbenen 25 Liter Becken stelle ich zu zweit im alten Regal auf, dabei überdeckt eine Abdeckscheibe aus Floatglas (Erworben bei myspiegel.de – Kante poliert) dann beide Becken. Hinten bleiben ca. 2 cm Platz, damit die Kabel der Filter durchpassen und gegebenenfalls ein Futterautomat seine Arbeit verrichten kann. Durch diese Streckung über zwei Becken spare ich mir auch eventuelle Halterungen für die Abdeckscheiben.

Abdeckscheibe von myspiegel,de
Abdeckscheibe von myspiegel,de
Abdeckscheibe mit Platz für Futterautomat und Filterkabel
Abdeckscheibe mit Platz für Futterautomat und Filterkabel
Beleuchtung muss anders geregelt werden

Die Beleuchtung der neuen Becken wollte ich mit einem LED-Stripe realisieren, aber dies muss ich nun als nicht sinnvoll verwerfen. Die LED-Stripes wären zu hoch und damit von der Beleuchtung nicht effizient genug gewesen.

Ich habe mir daher Aufsetz-LED-Leuchten besorgt und diese leuchten nun über 2 Becken. Somit wird in einzelnes Becken mit 3 Watt beleuchtet bzw. 330 Lumen beleuchtet. Dies ist für anspruchsvolle Pflanzen weit zu wenig, für die Zucht und meinen verwendeten Moosen sollte es reichen. Hierzu werde ich sicherlich noch meine Erfahrungen in einem späteren Beitrag schildern.

Aufsetzleuchte mit 660 Lumen bei 6 Watt und 7000 Kelvin
Aufsetzleuchte mit 660 Lumen bei 6 Watt und 7000 Kelvin
Aufsetzleuchten über jeweils zwei Becken
Aufsetzleuchten über jeweils zwei Becken
Platz für die kleinen Becken durch Umräumen

Das neue Regal wurde aktuell nur genutzt, um die vorhandenen größeren Becken umzuräumen. Eine Änderung an den Becken habe ich nicht vorgenommen. So sieht es daher aktuell aus:

Neues Schwerlastregal
Neues Schwerlastregal

Für die Lastverteilung am Boden habe ich vier Edelstahlplatten besorgt und um den Überstand der 60 cm Becken zu kompensieren wurden 12 mm MDF-Platten angeschafft.

Bretter für Überstand
Bretter für Überstand
Lastverteiler aus Edelstahl
Lastverteiler aus Edelstahl
Neues SchwerlastRegal – Kostenüberblick

Das neue Regal ist aktuell noch nicht wirklich genutzt, es ermöglichte aber die Aufstellung von acht neuen 25 Liter Becken. Es kostete 84,99 Euro, wobei zusätzlich der Ersatz der Einlegebretter (16 mm Dicke) und die Bretter um den Überstand von sechs 60cm Becken zu kompensieren (inkl. Versand) 101,85 Euro kostete. Im Weiteren haben die vier Metalllastverteiler 24,10 Euro gekostet. So ergibt sich für das neue Regal ein Gesamtkostenblock von 210,94 Euro.

Für die neuen Becken sieht die Rechnung wie folgt aus: Pro neues 25 Liter Becken fielen 11,95 Euro an. Der Filter kostete 14,19 Euro bei einem Verbrauch von 2 Watt. Die Aufsetzleuchten kosteten 19,99 Euro, somit pro Becken 10,00 Euro, wobei der Verbrauch pro Becken 3 Watt beträgt. Die Abdeckscheiben haben einen Preis von 16,29 Euro, damit pro Becken 8,15 Euro.

Insgesamt kostete ein Becken 44,29 Euro bei einem Verbrauch von 5 Watt pro Stunde, was im Jahr (bei 10 Stunden Beleuchtungsdauer am Tag) mit 18,25 kwh und ca. 6 Euro Stromkosten im Jahr zu Buche schlägt.

Neue Becken durch neues Schwerlastregal
Neue Becken durch neues Schwerlastregal

Filigran Blue Grass

Im letzten Artikel habe ich mich auf mein Kreuzungsexperiment mit Lutino Filigran Männchen und reinerbigen Blue Grass Weibchen bezogen. Über den Start hatte ich am 20.01.2018 berichtet und ein erstes Bild von einem Jungmännchen im Beitrag vom 06.04.2018 gezeigt. Da gerade die zweite Generation im Ansatz ist, möchte hier über den aktuellen Stand in Sachen Filigran Blue Grass berichten.

Die Elterntiere

An dieser Stelle noch einmal die Bilder der Elterntiere. Das Filigran wird vom Männchen vererbt, welches auch noch American Pink White im genetischen Gepäck auf dem X-Chromosom hatte.

Lutino Weiss Filigran
Lutino Weiss Filigran

Die Weibchen waren reinerbige Tiere der Grundfarbe Blau2 mit Grass-Muster.

Zuchtprojekt Weibchen Grundfarbe Blau
Zuchtprojekt Weibchen Grundfarbe Blau
Die F1 – Filigran Blue Grass (Grundfarbe Grau)

Nun die Filialgeneration 1 (F1) sah so aus wie erwartet und dann doch auch besser als vorgestellt. Hinsichtlich der Muster wurde das Grass-Muster der Weibchen vererbt und das heterozygote Blau2 sorgte dafür, dass kein Rot ausgeprägt wurde. Das Filigran des Männchen füllt wiederum den Körper. Beim Weibchen ist das Grass-Muster und das APW auf der Schwanzflosse deutlich zu sehen. Positiv überrascht war ich aber eindeutig von der tollen Form der Schwanzflosse. War das Männchen noch mit einer eher schmalen Spreizung versehen, glänzte die F1 hier sowohl bei Männchen als auch Weibchen. Die Rückenflosse wird nach meinen Erfahrungen maßgeblich vom Weibchen beeinflusst, was sich bestätigte, denn sie wies im Gegensatz zum Vatertier die asiatische Flossenform auf (Siehe hierzu folgenden Artikel).

 

Filigran Blue Grass Paar
Filigran Blue Grass Paar
Filigran Blue Grass Weibchen
Filigran Blue Grass Weibchen
Die F2 – Der Gen-Cocktail

Die F1 war also ein voller Erfolg, aber die Schwierigkeiten beginnen erst wirklich mit der F2. So einfach also die Genetik bei der F1 war, so spannender wird nun die F2. Warum ?

Nun spalten sich die Merkmale die der F1 vereint und gewünscht waren wieder auf. So sind in der F2 folgende Phänotypen zu erwarten:

Lutinos, Hellblaue, Lutino Weiß (wegen Hellblau), reinerbig Blaue (asiatisch – Blau2), APW-Tiere, Rote Tiere.

All diese Faktoren stecken in den Ausgangstieren. Es heißt also gut zu selektieren, denn am Ende soll es bei den grauen Filigran Blue Grass bleiben. Eine große Nachkommenschaft wäre dabei von Vorteil, aktuell hält sich der Nachwuchs hinsichtlich Quantität jedoch noch in Grenzen.

Ich werde auch die Exoten in einem separaten Becken aufziehen und schauen, ob sich etwas zur weiteren Zucht eignet.

Filigran Blue Grass
Filigran Blue Grass