Neues Schwerlastregal

Um weitere Becken unterzubringen erweitere meine Anlage durch ein neues Schwerlastregal. In diesem Beitrag beschreibe ich die ersten Schritte beim Aufbau und das Ziel der Erweiterung.

Meine Anlage ist mehr als voll und ich habe ja noch drei mögliche Linien aus Schiphorst mitgebracht, somit brauche ich mehr Platz für neue Becken. Da sind sie also wieder die letzten Worte des Guppyzüchters: Mehr Becken…

Neues Schwerlastregal im Detail

Das neue Schwerlastregal ist ungefähr 10 cm tiefer als mein erstes und hat nun mit einer Tiefe von 58,5 cm genug Platz um ein 60 cm Becken in die Tiefe zu drehen. Die letzten fehlenden Zentimeter überbrücke ich durch ein weiteres Brett (Dicke 1,2 cm, Länge 60 cm und Breite 30) unter den Aquarien. Insgesamt bekomme ich so auf eine Ebene maximal zwei 60 cm x 30 cm x 30 cm Becken und zwei 50 cm x 30 cm x 30 cm Becken.

Neues Schwerlastregal erste Ebene aufgebaut
Neues Schwerlastregal erste Ebene aufgebaut

Im Originalzustand hat das Schwerlastregal zwei Streben und Bretter mit einer Dicke von 7 mm und einer Traglast pro Boden von 350 kg. Die Bretter biegen sich dennoch erfahrungsgemäß unter Last immer noch leicht durch. Über die Seite expresszuschnitt.de habe ich mir (wie beim ersten Regal) MDF-Platten mit einer Dicke von 16 mm passgenau bestellt. Nun stehen die Becken auf absolut soliden Untergrund. Alle 60 Liter Becken werde ich auf das neue Regal umziehen.

Bretter im Vergleich
Bretter im Vergleich

Es wird somit Platz auf dem anderen Regal frei und ich gedenke diesen auch gleich zu nutzen.

Auf das alte Regal plane ich je Ebene vier 40 cm x 25 cm x 25 cm Becken, wobei ich die acht alten Dennerle 20 Liter Becken in zwei Ebenen aufstelle. Acht neue Becken hole ich nächste Woche bei aquariumverkauf24.de ab. Hier kosten diese Becken 11,95 Euro. Bleiben noch Filter, Abdeckscheiben, ggf. Halterungen für die Abdeckscheiben, Stromverteilung und eine günstige Beleuchtung zu organisieren.

Ausstattung der neuen kleinen Aquarien

Der Filter

Die günstigste Alternative für einen Filter ist sicherlich ein Lufthebefilter. Allerdings stehen meine Becken im “Büro” und hier soll es möglichst leise sein. Ich habe für kleine Becken sehr gute Erfahrungen mit dem Nano Eckfilter von Dennerle gemacht. Der Preis mit ca. 14 Euro pro Stück ist meines Erachtens in Ordnung. Der Stromverbrauch beträgt lediglich 2 Watt und ich reinige die Filter in der Regel alle 3 – 4 Wochen.

Beleuchtung

Die Beleuchtung möchte ich über einen LED-Strip unter den jeweiligen darüber liegenden Böden / Platten erreichen. Da ich nur Moose in den Zuchtbecken kultiviere, reichen 15 Lumen je Liter aus. Bei 100 Liter (4 x 25 Liter) benötige ich also 1500 Lumen auf dem Licht-Strip. Hier der Link zu meinem Einkauf.

Weitere Themen folgt dann in den nächsten Wochen:

  • Abdeckscheiben mit ggf. Halterungen
  • Stromverteilung
  • Endgültiger Aufbau neues Schwerlastregal (inkl. Wandverankerung und Lastverteilung zum Boden)
  • Fast fertiges altes Schwerlastregal
  • kleine Kostenrechnung
Regal mit neuem Boden
Regal mit neuem Boden

 

Astaxanthin – Nichts für Blue Grass Guppys !?

Wie in meinem vorangegangenen Artikel am Ende thematisiert, habe ich in den letzten beiden Generationen meiner Blue Grass Guppy rote Streifen auf dem Körper festgestellt. Diese entwickeln sich vorwiegend an der Rückenlinie entlang. Im Bild zeige ich dies einmal anhand der Albino-Linie, denn hier ist der Effekt am besten zu erkennen. Nun stellte ich das gleiche in etwas leichterer Ausprägung auch bei meiner neuen Linie aus Japan fest. Damit scheint mir das Thema Genetik als Begründung eher auszufallen.

Albino mit roten Streifen durch Astaxanthin ?
Albino mit roten Streifen durch Astaxanthin ?

Was kann es noch sein ?

Farbzusatzstoff Astaxanthin im Futter

Bei den letzten Generationen habe ich vermehrt als tägliches Futter im Automaten das Granulat Evolution eingesetzt, statt wie früher SAK Green. Beim Studieren der Inhaltsstoffe bin ich auf den Farbzusatz Astaxanthin gestoßen.

Dieser rote Farbzusatz ist natürlichen Ursprungs und wird industriell aus der Alge Haematococcus pluvialis gewonnen. Neben den roten Pigmenten werden auch die anderen Farben wie gelb, grün und blau verstärkt. Was insgesamt für eine bessere Farbausprägung sorgt, scheint hier einen nicht gewollten Effekt zu bewirken. Ich vermute, dass die Blue Grass Guppys in bestimmten Bereichen die roten Pigmente einlagern, denn nicht jedes Rot wird unterdrückt bzw. in Blau umgewandelt bei heterozygoten Blau2-Tieren (Siehe dazu meinen vorangegangenen Artikel). Allerdings hat der Farbzusatz auch noch andere positive Eigenschaften: erhöhte Fruchtbarkeit, besseres Wachstum und Förderung der Immunabwehr (Siehe unten zweiten und dritten Link).

Welche MengeN sind im Futter ?

Eine Mengenangabe konnte ich beim Futter Evolution leider nicht ermitteln. Lediglich der Hinweis: “Das zugefügte Astaxanthin und andere Pigmente unterstützen Deine Fische bei der Bildung exzellenter, leuchtender Farben”. Jedoch ist der rote Farbzusatz zum Vergleich ebenfalls in hoher Konzentration in den Produkten von Söll enthalten. Bei Söll Mikro Flakes beispielsweise kommen 1.200 mg auf 1.000 g. Dieses Futter verwende ich ebenfalls seit jüngster Zeit recht regelmäßig.

Um festzustellen, ob ich mit meiner Vermutung richtig liege, ändere ich bei der nächsten Generation die Futtermittel.

Auch in SAK Green sind auf 1.000 g immerhin 50 mg Astaxanthin enthalten. Diese Menge halte ich, wenn keine weiteren Astaxanthin-Produkte verfüttert werden, für unbedenklich hinsichtlich der Blue Grass Guppys. Früher hatte ich mit der Verwendung von SAK Green keinen solchen Effekt beobachten können. Im Weiteren sind die positiven Wirkungen von Astaxanthin in kleinen Mengen sicherlich nützlich. Ich berichte über meine Erfahrungen mit der Futterumstellung in einem späteren Artikel.

Hier noch zum Vergleich ein Bild mit einem Red Grass Bruder der gleichen Linie.

Albino Blue Grass und Red Grass
Albino Blue Grass und Red Grass
Genutzte Internet-Quellen zum Thema

http://www.guppyfreunde.de/index.php/berichte/guppyreport/guppy-report-4-08

https://www.idosi.org/gv/GV9(2)12/10.pdf

Wikipedia

Guppy Blue Grass Generation 3

In Schiphorst 2018 habe ich ein Pärchen meiner dritten Generation von Blue Grass ausgestellt. Diese Blue Grass Generation 3 möchte ich heute mit diesem Beitrag hinsichtlich ihrer züchterischen Veränderungen bewerten.

Die Bewertung der Männchen
Männchen Blue Grass Generation 3
Männchen Blue Grass Generation 3
Männchen Blue Grass
Männchen Blue Grass

Während in meiner Red Grass Linie der Heteromorpha-Balken erst wieder verstärkt werden muss, weisen die Männchen aus meinem Blue Grass Stamm einen sehr schönen Balken auf ihrem Körper auf. Das Männchen auf dem ersten Bild kommt hinsichtlich der Körperfärbung meinem Idealbild schon sehr nahe. Die Körperfärbung ist insgesamt auch deckender geworden und die Ecken der Schwanzflossen sind weniger rund gegenüber der Vorgeneration. Die Rückenflosse hat sich nicht groß verändert, jedoch sind am Ende der Rückenflosse die Flossenstrahlen im unteren Bereich etwas länger geworden. Insgesamt ist es aber noch keine dem europäischen Standard entsprechende Rückenflosse.

Die Bewertung der Weibchen
Weibchen Blue Grass
Weibchen Blue Grass
Weibchen Blue Grass
Weibchen Blue Grass

Die Flossenfärbung der Weibchen hat eine tollen Schritt nach vorne gemacht. Zum Vergleich hier ein leider qualitativ nicht so gutes Bild der Generation 2 um einen Eindruck zu vermitteln.

Weibchen Blue Grass Generation 2
Weibchen Blue Grass Generation 2

Bei der Generation 2 war der Blau-Anteil deutlich geringer. Durch gute Auslese ist es mir aber gelungen diesen Anteil zu steigern. Die Flossengröße konnte ich auch ein wenig steigern.

Fazit zur Blue Grass Generation 3

Die größte Verbesserung konnte ich bei den Weibchen erzielen, hingegen sind bei den Männchen leichte Verbesserungen der Körperfärbung und Schwanzflossenform zu beobachten.

Ein Punkt ist jedoch noch festzustellen gewesen: Einige Männchen haben auf dem Körper einen schmalen roten Streifen bekommen, obwohl heterozygote Tiere die Farbe Rot nicht ausprägen. Auf einige Rottöne hat der r-Faktor jedoch keine Auswirkung, ein solcher Farbeffekt scheint hier vorzuliegen. Das Gleiche konnte ich bei meinen Albinos beobachten, wobei hier der rote Streifen noch deutlicher zu erkennen ist. Ich führe diesen Effekt bei den Albino einmal gezielt weiter und berichte in einem anderen Artikel noch einmal näher darüber.

Hierzu noch ein Zitat von der Seite http://www.guppyseite.de/index.php?content=grundfarben zum heterozygoten rR-Guppy:

Es wird kein rot ausgebildet, gelb ist aber vorhanden. Stattdesen wandelt der heterozygote Zustand bestimmte Rote Deckfarben in eine blaue Deckfarben um. Nicht alle Rote-Deckfarben werden umgewandelt. Umgewandelt werden: (HS) Neonrot, Neon (Coral Red), Red Grass, klasssichen Mosaik, rote Pauper-Fleck. Dagegen werden Rot-Typen wie HS Rote, das rot der Albino roten und blond rote nicht umgewandelt und bleiben rot, also rot-Farben die sehr matt wirken! Der Mechanismus ist noch nicht bekannt.  Melanophoren sind kleiner (weniger Dendriten) und zahlreicher vorhanden. Snakeskin/Filigran soll hier möglich sein.

 

Neue Pärchen aus Schiphorst

Der Besuch einer Ausstellung bringt die Chance oder das Risiko sich in einen neuen Farbschlag zu vergucken. Aus Schiphorst habe ich gleich mehrere interessante neue Pärchen mitgebracht. Diese stelle ich hier kurz vor.

Das 1. neue Pärchen Blond Filigran Rot

Dieses Pärchen war das erste welches ich mir in der Ausstellung zugelegt habe. Filigran ist ohnehin eine kleine Schwäche von mir und das Pärchen sprang mir gleich ins Auge. Es schwamm in dem vorletzten Becken und wurde ausgestellt und gezüchtet vom polnischen Züchter Boguslaw Micinski und schnitt mit einer Bewertung von 122 Punkten ab.

Sehr gut sind hier die Farbtrennung, die Körpergröße und -Färbung (inkl. des Musters) und die Rückenflosse. Klares Verbesserungspotential ist bei der Form und der Größe der Schwanzflosse zu nennen, wobei der obere Teil der Schwanzflosse kleiner als der untere Teil ist. Sie ist also leicht asymmetrisch und der untere Teil weist auch eine leichte Stufe auf.

Männchen Blond Filigran Rot
Männchen Blond Filigran Rot
Weibchen Blond Rot
Weibchen Blond Rot
2. Pärchen Halbschwarz Blau

Wie im Artikel über Schiphorst 2018 geschrieben, habe ich auch ein halbschwarz blaues Paar der Grundfarbe Grau mitgenommen von der Ausstellung. Das Pärchen stammt von Janusz Kominowski aus Polen und mich hat die Färbung der Schwanzflosse begeistert. Das Männchen hat noch klare Defizite in der Größe und Form der Beflossung, allerdings hatte ich neben der Idee zum Weiterzüchten der Linie auch noch einige Kreuzungsideen im Hinterkopf. Wie macht sich dieser Farbschlag beispielsweise auf Lutino, Hellblau oder auf asiatisch Blau ? Das Paar hatte eine Bewertung von 115 Punkten in Schiphorst bekommen.

Männchen HS Blau
Männchen HS Blau
Weibchen HS Blau
3. Pärchen Halbschwarz Rot / Weiß

Bei diesem Pärchen möchte ich einmal sehen, was bei der F1-Generation herauskommt. Sollte sich ein interessantes Zuchtpotential ergeben, so werde ich hier sicherlich weiter berichten. Das Zuchtpaar stammt von Claus Osche und während das Weibchen klar weiße Beflossung hat, ist beim Männchen auch rot und gelb in den Flossen zu finden.

Männchen HS Weiss
Männchen HS Weiss
Weibchen HS Weiss
Weiterzüchten und Verkreuzen

Meine Zuchtanlage ist im Grunde genommen voll ausgelastet, aber habe ich schon die Vorbereitungen für eine Erweiterung getroffen. Ich hoffe somit im Herbst mehr Becken zur Verfügung zu haben und dann können neben weiteren Kreuzungsexperimenten mit den vorhandenen Stämmen auch noch die neuen Pärchen weitere Linien bei mir begründen.

Das neue Schwerlastregal wurde schon geliefert…

 

Neues Schwerlastregal
Neues Schwerlastregal

 

Aggressive Guppyweibchen und Herdenzucht

In der Vergangenheit hatte ich gelegentlich Probleme durch aggressive Guppyweibchen. Dabei zog ich die Geschlechter nach deren Trennung getrennt auf und beobachtete mit zunehmenden Alter gelegentlich Kämpfe in den Weibchen-Becken. Besonders gut geformte sehr vitale Weibchen vertrieben andere Weibchen und schienen sich sogar in einigen Fälle eine Art Revier ausgesucht zu haben. Setzte ich eines dieser dominanten Weibchen zu einem Männchen als Zuchtpaar, musste ich mit ansehen, wie dieses Verhalten sich fortsetzte und das völlig unterlegene Männchen in den meisten Fällen nicht einmal einen Tag überlebte.

Vorgehen in der Vergangenheit

Was blieb mir übrig – ich selektierte diese Weibchen fortan für die Zucht aus. Dies war in sofern sehr bedauerlich, dass es sich meist um die besten Weibchen handelte im Sinne Vitalität und Körperform.

In der Fachliteratur findet man meist nur kurze Hinweise darauf. So beispielsweise in “Michael Kempkes – Der Guppy – Pflege und Hochzucht” von 1996, hier steht auf Seite 72 unter “Die Auswahl und Verpaarung der Zuchttiere”: “Selten reagiert ein umworbenes Weibchen aggressiv auf Balz und Paarungsversuche des Männchens. Es ist sinnvoll, derartige Weibchen von der Zucht auszuschließen, um Verletzungen des körperlich unterlegenen Männchens zu vermeiden.”

Bei jedem Zuchtpaar beobachtete ich ca. 10 Minuten wie sie auf einander reagierten und konnte nach einigen Erfahrungen relativ schnell erkennen, ob das Weibchen tendenziell aggressiv ist.

Die Herdenzucht – keine aggressive Guppyweibchen

Seit ich nun die Herdenzucht verwende konnte ich dieses Phänomen noch nicht einmal wieder beobachten. Die Anwesenheit der Männchen seit den “Kindertagen” führt scheinbar zu friedfertigeren Weibchen. Die Männchen hingegen sind sehr aktiv in der Balz und im Umwerben der Weibchen. Auch hier gab es vorher gelegentlich Probleme bei meinen Zuchtpaaren. Ohne Bedenken suche ich nun die attraktivsten und vitalsten Weibchen aus.

 

Japan Blue Red Mosaic – Generation 2

Die zweite Generation meiner Japan Blue Red Mosaic Linie ist nun drei Monate alt. Zeit über den aktuellen Stand zu berichten. Wie im Artikel zu meinen neuen Stämmen geschrieben, begeistert mich hier der Rot / Blau-Kontrast dieser Linie, so dass ich beschlossen habe sie weiter zu züchten.

DER VAter der Linie Japan Blue Red Mosaic

Das Ausgangsmännchen ist beim Kreuzungsexperiment von Japan Blau und Blue / Red Grass gefallen.

Guppy Japan Blau - Rot Mosaik im Alter von 5 Monaten
Guppy Japan Blau – Rot Mosaik im Alter von 5 Monaten
Die Vorzüge der zweiten Generation

Die unten abgebildeten Männchen setze ich nun für die Zucht der Generation 3 an. Das Blau der Körperfarbe reicht insbesondere beim zweiten Männchen weiter in den Kopf hinein. Die Rückenflosse ist deutlich standardgerechter, beim Vater zieht sich der ersten Flossenstrahl bis nach hinten. Dies ist im Foto im des Vaters aufgrund des Alters bei der Aufnahme nicht deutlich sichtbar. Die Rückenflosse ist weißlich gelb gefärbt, jedoch ist das Rot schon erkennbar, ein klarer Fortschritt zur Elterngeneration, die eine sehr helle Rückenflosse hatte. Insgesamt ist die größte Verbesserung in der Rückenflosse erkennbar. Die Linie ist sehr vital und aktiv, dies ist gegenüber der bereits aktiven Elterngeneration sogar recht auffällig.

 

Japan Blue Red Mosaic -Männchen 1
Japan Blue Red Mosaic -Männchen 1
Japan Blue Red Mosaic -Männchen 2
Japan Blue Red Mosaic -Männchen 2
Kritikpunkte

Anhand der Bilder ist gut zu erkennen, dass im Gegensatz zur Elterngeneration sich das Muster der dunklen Punkte auf der Schwanzflosse (insbesondere bei Männchen 1) verdichtet hat. Das Muster entspricht noch nicht meinen Vorstellungen, eine trichterförmige Anordnung der dunklen Bänder wäre hier zu selektieren. Die Schwanzflossen sind noch zu kurz und entsprechen aktuell nur 60 – 70% der Körperlänge, wobei aber das Alter von etwas über 3 Monaten hier zu berücksichtigen ist. Ich gehe von einer Verbesserung in den nächsten 2 Monaten aus. Das Japan Blau ist in die Schwanzflosse “hineingezogen”, dies war bei Generation 1 nicht der Fall und gilt es wieder zu verbessern. Männchen 2 hat in der Schwanzflosse leicht abgerundete Ecken, bietet aber das bessere Muster und die bessere Rückenflosse. In den nächsten Generationen gilt es unter der Beibehaltung der Rückenflossenqualität die Schwanzflossenqualität wieder an die des Vaters heranzuführen. 

Die Weibchen

Mir fällt die Bewertung der Weibchen im Sinne des IKGH recht schwer, so dass ich mich stärker am Männchen orientiere. Die Weibchen der Linie haben eine schöne Musterung auf der Schwanzflosse, wobei diese auch eine Triangelform aufweist. Die Musterung geht aber noch zu stark in Richtung Grass, was in der Linie ja eingekreuzt ist. Die untere Partie der Schwanzflosse ist dabei kürzer als die obere, dies ist in der Regel bei Triangelweibchen so, mal sehen, ob dies noch zu verbessern ist. Der hintere Körper könnte noch kürzer / gedrungener sein. Die Dorsale (Rückenflosse) ist mir noch zu kurz.

 

Weibchen 1 der Japan Blue Mosaic Linie
Weibchen 1 der Japan Blue Mosaic Linie
Weibchen 2 der Japan Blue Mosaic Linie
Weibchen 2 der Japan Blue Mosaic Linie

 

 

Japan Blue American Pink White (APW)

Da mein Ansatz zu Japan Blau APW (American Pink White) bereits mit einem Monat begonnen hat auszufärben, möchte ich in diesem Bericht das Experiment vorstellen. Ob ich die Linie beibehalte kann ich derzeit noch nicht abschließend sagen.

Die Ausgangstiere des Kreuzungsexperimentes

Von Tobias Bernsee habe ich einige Lutino Guppys bekommen, um die seltene Grundfarbe zu erhalten. Diese Lutino hatten American Pink White (APW) zusätzlich auf dem X-Chromosom im “Gepäck”. Für meine Kreuzungen mit meinen Grass Guppys spielte dieses APW keine große Rolle. Als jedoch ein schön gefärbtes Männchen mit weißer Schwanzflosse in den Würfen fiel, habe ich mich gefragt wie das APW in einer anderen Kombination wirken würde. Daher habe ich ein Männchen meiner Japan Blue Linie verpaart mit einem der Lutino Weibchen mit APW. Das Japan Blau wird dabei über das Y-Chromosom vererbt, so dass ich Männchen mit blauen Körper und weißen Flossen erwartete.

Lutino Weibchen mit American Pink White (APW)
Lutino Weibchen mit American Pink White (APW)
Guppy Japan Blau
Die F1-Generation meines Kreuzungsexperimentes American Pink White / Japan Blue

Hier ein paar Bilder des Nachwuchses im Alter von einem Monat. Beim abgebildeten Männchen ist sehr gut das American Pink White auf der Schwanzflosse zu erkennen, welches sich bis auf den hinteren Körper zieht und dort vom Japan Blau abgelöst wird. In zukünftigen Generationen wäre die Farbtrennung zu verbessern. Also beispielsweise weiße Flossen und Japan Blauer Körper. Bei den Weibchen zeigt sich ebenfalls bereits beginnend an der Schwanzflossenoberseite das APW.

Guppy Japan Blau American Pink White - Alter ein Monat
Guppy Japan Blau American Pink White – Alter ein Monat
Guppy Japan Blau APW
Guppy Japan Blau APW
Weibchen Japan Blau APW
Weibchen Japan Blau APW
Weitere Informationen zu American Pink White

Im Netz konnte ich in einem Forum-Eintrag in www.guppytreff-berlin.de eine kurze aber präzise Beschreibung von APW finden. Daraus möchte ich hier zitieren:

“meist y-gebunden (manche Stämme aber auch x-gebunden)
Weiße Schwanzflosse die auf der Schwanzwurzel “überlappt” und dort einen weißen Fleck hinterlässt. Manchmal auch zusätzlich ein kleiner schwarzer Punkt auf der Schwanzflossenbasis und ggf. weiße gefärbte Rückenflosse. Durch die Verkreuzung von Tieren mit roten (gelben) Farbgenen kriegt man gut und dauerhaft gelbliche und/oder rötliche (deshalb Pink-White) Schlieren ins Weiss.
Die einen werten das als Fehlfarbe…anderen gefällt das. Klares Weiß zu erhalten ist dauerhaft jedenfalls schwerer. (Zitat Nutzer wagtail)

Bilder von anderen Varianten mit APW

Da ich die APW Weibchen wie geschrieben mit meinen Grass Guppys gekreuzt habe, folgen hier die Bilder von zwei Kreuzungsergebnissen die mich zum Kreuzungsexperiment mit Japan Blau inspiriert haben. Ich denke, dass hier auch durch das ursprüngliche Red Grass recht gut die Namensgebung “Amerikanisches Rosa Weiß” nachvollzogen werden kann.

Viel Weiß vom APW in der Schwanzflosse
Viel Weiß vom APW in der Schwanzflosse
Guppy mit APW und mehr Rotanteil in der Schwanzflosse
Guppy mit APW und mehr Rotanteil in der Schwanzflosse

 

Linie Red Grass Generation 12

Nicht immer geht alles so voran, wie ich es mir vorstelle. Meine Red Grass Linie überzeugt mich in Generation 12 leider nicht wirklich. Hierzu habe ich Vergleichsbilder zur Generation 11 eingestellt. Lediglich ein Männchen (Siehe 1. Bild) hat meinen Ansprüchen hinsichtlich der Färbung des Körpers und der Flossen und halbwegs hinsichtlich der Flossenform genügt. Eine richtige Selektion im Sinne meiner Herdenzucht war dadurch jedoch kaum möglich.

Guppy Red Grass der Generation 12
Guppy Red Grass der Generation 12
Guppy Red Grass Generation 11
Guppy Red Grass Generation 11
Verbesserungsansätze meiner RED Grass Linie

Da ich die Linie wegen ihrer nicht dem europäischen Standard entsprechende Rückflosse aktuell vorwiegend als Genpool für das gute Rot und den Schwanzflossen halte, muss ich nun festhalten, dass die Schwanzflossenqualität mich derzeit nicht zufrieden stellt. Insbesondere die Länge der Schwanzflosse ist in dieser Generation zu kurz geraten. Auch sind die Ecken merklich runder und der köpernahe Winkel der Schwanzflosse ist etwas kleiner geworden.

Guppy Red Grass mit Markierung der Schwanzflosse
Schwanzflosse ca. 66% der Körpergröße
Positives

Durch gezielte Auswahl in der Generation 11 ist es mir gelungen den Heteromorpha-Balken wieder zu verstärken. Die schöne Rotfärbung ist immer noch vorhanden, wobei in den vorherigen Generationen auch Tiere mit mehr Rotanteil und feineren Grass-Muster vorhanden waren. Die Rückenflosse hat ihre Länge gehalten. Bei meinem Zuchtmännchen ist sie sogar zu lang.

Die Weibchen der Linie

Bei den Weibchen ist die Rückenflosse sehr ausgeprägt, dabei allerdings weit vom europäischen Stil entfernt. Die Schwanzflosse versuche ich in Richtung Triangel zu züchten und auf das Grass-Muster zu achten. Wobei ich hier größere Erfolge in meiner Blue Grass-Linie erziele, dazu in einem anderen Beitrag mehr.

Weitere Bilder

 

Weibchen der Generation 12
Weibchen der Generation 12
Zuchtmännchen der Generation 12
Zuchtmännchen der Generation 12
Einziges Zuchtmännchen der 12. Generation
Einziges Zuchtmännchen der 12. Generation

 

 

Update Guppy Grundfarbe Blau

Da ich gerade die Generation 4 meiner Linie Grundfarbe Blau (Asiatisches Blau) angesetzt habe, möchte ich heute zu dieser Linie berichten.

Diese Linie ist wahrlich nicht einfach, nachdem ich das Blau verstärken wollte (Siehe Beitrag vom 02.07.2017), hatte ich mich in der Folgegeneration, aufgrund des Fehlens von blauer Farbe, zu einer Intensivierung des Schwarz entschlossen. Siehe hierzu den Beitrag vom 04.02.2018.

Und dann entstand in Generation 3 dieses Blau:

Guppy Männchen Grundfarbe Blau
Guppy Männchen Grundfarbe Blau

Auf den Fotos sieht das blau noch kräftiger als in Natura aus, aber ich finde es wirklich sehr ansehnlich. So dass ich wohl wieder versuche das Blau zu erhalten und zu verbessern. Mal sehen, was mir mit der Linie noch passiert.

Aktualisiertes Zuchtziel der Linie Grundfarbe Blau

Egal was bei der Farbe noch gelingt, Fakt ist, dass die Schwanzflosse deutlich bessere Ecken benötigt, die Dorsale länger werden muss und mehr Körperfärbung schön wäre. Auch neigen die Tiere noch zu etwas kleinem Wuchs. Auch der Heteromorpha Balken (Balken auf Körper – Bezeichnung angelehnt an der Keilfleckbarbe [Rasbora heteromorpha]) wäre schön zu erhalten, aber das ist nur ein Nebenziel.

Guppy Männchen Grundfarbe Blau
Guppy Männchen Grundfarbe Blau
Welche Rolle spielt das Weibchen ?

Interessant ist auch die Frage welche Rolle spielt die Färbung des Weibchen dabei !? Das schöne Blau scheint bei Weibchen die besonders dunkle Schwanzflossen haben zu entstehen. Ich bevorzuge nun solche Weibchen und beobachte die weitere Entwicklung der Linie mit Spannung.

Guppy Weibchen der Linie
Guppy Weibchen der Linie

 

Original Blue Grass aus Japan

Auf der Guppy Ausstellung in Hasselt konnte ich ein Pärchen von Blue Grass (Grau) aus Japan erwerben. Der Züchter Gary Lee aus Taiwan hatte in seiner Stocklist folgenden Eintrag: “Original from Japan Breeder, Show strain, Triangle Tail with long extend dorsal”. Das erregte als Fan dieses Farbschlages natürlich meine Aufmerksamkeit, da die vorhandene Anzahl sehr begrenzt war, habe ich über Tobias Bernsee (dafür noch einmal herzlichen Dank) ein Paar bestellt.

Hier das eingestellte Bild aus der Stockliste von Gary Lee:

Guppy Blue Grass Original aus Japan (Bild Stockliste Gary Lee)
Guppy Blue Grass Original aus Japan (Bild Stockliste Gary Lee)

Das Grass-Muster ist wie zu sehen von toller Qualität, da viele feine Punkte die Rücken- und Schwanzflosse zieren. Das gute an dieser Linie ist, dass die Dorsale (Rückenflosse) eher dem europäischen Standard entspricht. Auf dem asiatischen Festland wird ja eher in Richtung Hugh Dorsal (Dreiecksrückenflosse) gezüchtet.

Die Fische passen somit sehr gut zu meinem Projekt Rückenflosse und ich war gespannt wie die Tiere in echt aussehen. Nun offen gesagt, bin ich begeistert. Ich habe zwei sehr aktive und wunderschöne Blue Grass Guppys bekommen, die dem Foto aus der Stockliste sehr nahe kommen. Das Weibchen zeigt dabei auch sehr schön Blau in den Flossen, so dass ich nun versuche mit diesen Tieren als Ausgangsbasis eine eigene Linie aufzubauen.

Bilder von den Blue Grass aus Japan