Neuer Guppy-Club

Wer die regelmäßigen Beiträge auf meinem Blog vermisst hat, den kann ich beruhigen. In den letzten zwei Monaten habe ich mich lediglich einem mir sehr wichtigen Guppy-Projekt voll und ganz gewidmet.

Mit der Gründung des Clubs “GZD – Guppy-Züchter Deutschland” am 28.11.2021 ist uns nicht nur die Zusammenlegung des CAGD und GPH gelungen. Nein, vielmehr konnten wir die aktiven Guppy-Züchter in Deutschland wieder näher zueinander bringen und so auch meine Hoffnung, die Szene mit vereinter Kraft in Richtung Zukunft an einem Strang ziehen zu lassen.

Die Vision

Um neue Wege zu beschreiten bedarf es ja auch einer Vision und beim neuen Club geht es hier das Hobby Guppy-Hochzucht in die neue Zeit zu tragen und Schönheit dieses Hobby aufzuzeigen. Dabei kann jeder sich letztlich als Mitglied einer starken Gemeinschaft

  • sein eigenen Stamm kreieren
  • sich über das Hobby unter Gleichgesinnten austauschen
  • die Genetik, Formen und Farbenvielfalt von Hochzuchtguppys mit erhalten
  • an Ausstellungen teilnehmen und detailverliebt auf den perfekten Hochzuchtguppy hinarbeiten
  • … und noch viel schwieriger diesen Stamm dann auch möglichst lange zu erhalten.

Allerdings gilt es nun unser Hobby in die neue Zeit zu führen. In Zeiten, wo gerne der private Tierhalter in eine falsche Ecke gestellt, ist es wichtig zu betonen, dass gerade private Tierhaltung dem Arten- und Tierschutz hilft. Und mit diesem Gefühl lässt sich unser Hobby mit den wunderschönen Farben und Formen des kleinen Fisch Guppy gleich noch mehr genießen. Dazu gilt es aber sowohl die Online-Seite als auch die Präsenz-Seite stärker zu verzahnen und die Vorteile beider Seiten zu nutzen und idealerweise zu verbinden. Die Online-Seite kann die Mitglieder, die über ganz Deutschland verteilt sind, schnell und effizient zusammenbringen. Das ist in der Vergangenheit meines Erachtens zu wenig genutzt worden.

Anpassung meines Blogs Guppy-Berlin

Da ich an beiden Projekten Spaß habe und meine volle Energie einbringen möchte, macht es aber Sinn Überschneidungen zu vermeiden. Daher werde ich in dieser Seite nur noch über meine Anlage, Ausstellungsteilnahmen und Zuchtprojekte berichten.

Auf der Homepage des Clubs werden hingegen die Themen Genetik, Grundfarben, Einsteigerhilfe, Farben und Formen viel besser dargestellt werden können. Somit ist in den nächsten Wochen und Monaten schrittweise ein Umbau geplant. Aber keine Sorge alle Inhalte die hier auf guppy-berlin.de verschwinden sind dann so oder sogar noch besser auf www.guppy-zuechter.de zu finden.

Ich würde mich freuen, den ein oder anderen Guppy-Liebhaber im neuen Club begrüßen zu können und gemeinsam unser schönes Hobby zu genießen!

Viele Grüße
Tim

Blue Grass Zuchtmännchen

Meine Blue Grass Guppys liegen mir besonders am Herzen und ich verfolge derzeit in drei Bereichen eine Verbesserung:

1. Triangelform der Schwanzflosse
2. Europäische Rückenflosse
3. Verbesserung des dunklen Balken auf dem Körper (Heteromorpha-Balken)

Und so pflege ich meinen Blue Grass Stamm nun auch in drei Linien. Während die Linie 1 klaren Fokus auf die Entwicklung und Erhaltung eines guten Triangel hat, geht es in der Linie 3 um die europäische Rückenflosse. Die Linie 2 priorisiert dagegen aktuell die Verbesserung des Heteromorpha-Balken auf dem Körper. Heute möchte ich zwei der Blue Grass Zuchtmännchen der Generation F8 vorstellen.

Blue Grass ZuchtMännchen der Generation F8

Ein Zuchtmännchen sprang mir bei der heutigen Auswahl besonders ins Auge. Dieses weist neben dem deutlich verbesserten Balken auch schon sehr gute Ansätze hinsichtlich der Rückenflosse auf. Das Männchen ist ca. 4 Monate alt und somit ist die Qualität des Triangels noch nicht final beurteilbar. Von den Anlagen her, sollte der Triangel keine völlige Enttäuschung werden.

Blue Grass Zuchtmännchen mit 4 Monaten

Nicht immer sind die Balken auf dem Körper auf jeder Seite gleich, oftmals ist der Balken auf der einen Seite gut, während er auf der anderen Körperseite verkürzt ist. Daher hier ein Bild des Männchen von der anderen Seite.

Blue Grass Zuchtmännchen mit 4 Monaten

Hier passen beide Seiten gut. Die Rückenflossen ist auch recht ansprechend im europäischen Stil und den Triangel gilt es noch einmal final in ungefähr anderthalb Monaten zu beurteilen.

Das Männchen auf dem Beitragsbild

Das Männchen auf dem Beitragsbild (ganz oben) ist von einem weiteren Wurf dieser Linie, aber noch etwa einen Monat jünger. Hier ist die Rückflosse noch besser, aber auf der anderen Seite ist hier der Balken deutlich verkürzt.

Männchen Blue Grass mit 3 Monaten

Dennoch werde ich auch dieses Männchen zum Ansatz nehmen, da es insgesamt einen guten Fortschritt darstellt und überzeugende Anlagen auch in den anderen drei fokussierten Bereichen hat. Ich habe mir angewöhnt nicht zu einseitig bei der Zuchtmännchen-Auswahl vorzugehen, da dies schnell in eine Sackgasse bei der Zucht führt. Ach ja, natürlich müssen die Jungs auch topfit und Balzfreudig sein!

Projekt Hellblau Filigran

Als ich gerade durch die Beiträge von 2020 und 2021 durchgescrollt habe, stellte ich erstaunt fest, dass ich über mein Projekt Hellblau Filigran nun seit dem Beitrag vom 29.07.2020 kein Update mehr gegeben habe. Zeit dies mal zu ändern.

Wie ging es nach der überraschenden Aufdeckung der besonderen Genetik des Filigran-Stammes aus China im letzten Filigran-Beitrag weiter? Nun ich musste erst einmal abwarten bis ich vom Stamm aus China, der das Filigran auf den beiden X-Chromosomen trug entsprechenden jungfräulichen Weibchen-Nachwuchs hatte. Am 20.01.2021 war es dann soweit. Der erste Nachwuchs der neuen Kreuzung von meinen Männchen des Hellblauen Y-Filigran Stamm und den XX-Filigran-Weibchen aus China schwamm in meinem Zuchtbecken.

Die F1 des Projekt Hellblau Filigran

Mein Ziel ist es nun nach der Erkenntnis aus den Vorkreuzungen einen XX/XY-Filigranen Stamm auf der Grundfarbe Hellblau zu schaffen. Wenn auf beiden Geschlechtschromosomen ein Filigran-Merkmal liegt, so sollte sich das Filigran besonders fein ausprägen. Na, zumindest ist das erst einmal meine Vorstellung, die es noch zu bestätigen gilt.

Die F1 hatte nun einen kleinen Schönheitsfehler der im Phänotyp nicht erkennbar war. Nein, dass die Tiere die Grundfarbe Grau statt Hellblau zeigen, ist damit nicht gemeint. Vielmehr ist auf dem einen X-Chromosom der Weibchen nicht das X-Filigran, sondern das X-ohne Filigran von meinem hellblauen Y-Filigran-Stamm. Die Weibchen von diesem Stamm tragen auf den X-Chromosomen nämlich kein Filigran. Also musste ich die Männchen der F1 noch einmal rückkreuzen mit den Weibchen aus China. Diese Rückkreuzung habe ich am 16.07.2021 gestartet.

Projekt Hellblau Filigran
F1-XY-Männchen Filigran F1 mit XX-Weibchen
Die F2 des Projekts

Die F1 war ja zu 50% Hellblau, um beide X-Chromosomen bei den Weibchen mit dem Filigran-Merkmal auszustatten, war die Rückkreuzung mit den XX-Filigran-Weibchen aus China unbedingt nötig. Da der Stamm aus China aber die Grundfarbe Grau besitzt, ist das Hellblau in der F2 nunmehr nur noch auf jedem zweiten Guppy zu 50% vertreten. Um das Auftreten von Guppys mit der Grundfarbe Hellblau zu erhöhen, habe ich einen erneuten Ansatz von XX-Filigran-Weibchen mit meinen Hellblauen Y-Filigran-Männchen vorgenommen. Diese F1-Männchen haben zu 50% Grundfarbe Hellblau in sich und so möchte ich diese erneut in die F2 einkreuzen.

Weiteres Y-Filigran von Claus Osche

Claus Osche war so freundlich und überließ mir noch einige Tiere mit Y-Filigran mit schöner Filigran-Zeichnung, da lag es nahe auch diese in das Projekt einzubinden, dazu aber mehr in einem der nächsten Beiträge.

Männchen Y-Filigran F1 (Ursprung Claus Osche) im Alter von 4 Monaten

Kreuzungsprojekt Platinum Japan Blau Mosaik

Neues Update mit Video

Wie in meinem Beitrag vom 06.05.2021 zum Kreuzungsprojekt beschrieben, habe ich in meine Linie Platinum Japan Blau Rotes Mosaik der Grundfarbe Gold Mosaik-Weibchen der Grundfarbe Grau eingekreuzt mit dem Ziel das Rot der Schwanzflosse zu verbessern.

Aus der erneuten Rückkreuzung mit Weibchen aus gleichen Stamm sind nun die im Video zu sehenden Männchen in der F2 entstanden. Da die Weibchen die Grundfarbe Grau und nicht Gold haben, konnten auch nur graue Tiere entstehen.

Vier Guppy-Männchen von Platinum Japan Blau mit roten Mosaik-Triangel-Flossen
Kurze Analyse zu dem ersten Erfolg des Kreuzungsprojekt

Tatsächlich ist es gelungen das Rot des Mosaik-Musters deutlich zu verstärken. Auch die Rückflosse weist nun deutlich mehr Rot-Anteile auf. Dies zeigt der folgenden Bildervergleich gut auf.

Im Bildvergleich erkennt man deutlich die Verbesserung des Rot im Mosaik

Da die Mosaik-Färbung vom Weibchen vererbt wird, war die erneute Rückkreuzung mit grauen Weibchen der Dessau-Hiwatari-Linie von Claus Osche notwendig. Nur so konnte ich sicherstellen, dass beide X-Chromosomen das gewünschte Rote Mosaik der Dessau-Hiwatari-Linie tragen.

Die Konsequenz ist jedoch, dass die Grundfarbe Gold damit aber nur noch zu 25% im Genpool der F2 existiert. Was gegebenenfalls eine erneute Einkreuzung der Original-Linie nötig macht. Ich warte aber erst einmal die nächsten Generationen ab, ob nicht von allein wieder Tiere der Grundfarbe Gold auftauchen. Ein weitere Kritikpunkt ist die Anordnung und starke Variabilität der schwarzen Mosaik-Punkte, welche für mich ebenfalls noch nicht so ansprechend, wie vor der Einkreuzung sind. Hier bleibt nur mittels Selektion daran zu arbeiten.

Die Hybrid-Linie

Ich habe auch noch die Hybrid-Linie (ohne die erneute Weibchen-Rückkreuzung) der Kreuzung des Original-Stammes der Grundfarbe Gold und des Dessau-Hiwatari-Stammes von Claus Osche weiter aufgezogen. Hier schwimmt bereits ebenfalls die F2 sogar mit Männchen der Grundfarbe Gold in meinen Becken. Diese sind jedoch erst im zweiten Monat und daher noch weit genug ausgefärbt. Spannend bleibt hier, ob die einfache Einkreuzung bereits einen positiven Effekt in der F2 hat und ob dieser Effekt auch noch in den Folge-Generationen erhalten bleibt. Ich werde sicherlich weiter über dieses Kreuzungsprojekt berichten.

Heizung und Wasserwechsel

Für die Rubrik – Start in die Zucht

Unter der Rubrik “Start in die Zucht” stelle ich nach und nach interessante Themen und Informationen für einen möglichst gelungenen Anfang ein. Vielleicht erleichtert dies den ein oder anderen angehenden Züchter den Einstieg, da es einige Fehler vermeiden hilft, die ich selbst definitiv noch gemacht habe. Heute geht es mit den Themen Heizung und Wasserwechsel um Elementares in der Zucht.

Thema Heizung
Stabheizer
Stabheizer

Für den Anfang mit wenigen Becken, braucht man sich um das Thema Temperatur in den Aquarien keine großen Gedanken machen. Mit Stabheizer kann diese auf für Guppys angenehme 24 °C gehalten werden. Die Stromkosten sind hier noch gering. Mit immer mehr Becken, reicht dieses Konzept jedoch nicht mehr. So wird bei größeren Anlagen immer der Raum der Anlage geheizt. Dies ist hier einfach energie- und kostengünstiger. Viele Züchter haben dafür den Heizungskeller oder -raum für sich entdeckt. Bei mir ist die Raumheizung meines Büros auf mindestens 22 °C eingestellt. Die gemessene Beckentemperatur ist im Winter so in der Regel bei ca. 23-24 °C.

Thema Wasserwechsel

Ein wöchentlicher Wasserwechsel, um Endprodukte wie Nitrat zu reduzieren, ist gerade bei intensiver Fütterung im Zuchtbereich dringend geboten. Ich wechsle hierzu pro Becken ca. 30% des Wassers.

Bei wenigen Becken kann dies noch mit wenig Zeitaufwand durch Eimer und Saugschlauch erfolgen. Achtung: Guppy-Nachwuchs ist klein, daher ggf. ein Netz zum Beispiel von einem Fangnetz um den Schlauch machen.

Saugschlauch mit Schutz für Jungfische
Saugschlauch mit Schutz für Jungfische

Auch hier gilt: Mit steigender Anzahl der Becken sind andere Konzepte sinnvoller. Dazu arbeitete ich bis vor kurzem für alle Becken mit Saugschlauch in eine Tonne hinein. Eine Tauchpumpe befördert dann das Wasser ab einem gewissen Wasserniveau in der Tonne über einen Schlauch ins Abwasser/Toilette. Ich betreibe mittels Klemmen am Aquarium jeweils vier Saugschläuche parallel hinein in die Tonne und kann so vier Becken gleichzeitig absaugen. Die Klemmen legen auch gleich das Niveau bis wohin abgesaugt wird fest.

Das Becken füllte ich dann mit Frischwasser direkt mit Schlauch wieder auf.

Mittlerweile stelle ich auf (halb-)automatischen Wasserwechsel um. Darum geht es in meinem Beitrag vom 15.08.2021.

Echte Ausstellung in Warschau

Neben der bereits erfolgten Ausstellung in Ungarn findet nun am 08.10.2021 tatsächlich eine Ausstellung in Warschau statt. Wer will kann also Guppys zum “Anfassen” in Warschau erleben.

Alle Bildrechte bei HWGC – All picture rights by HWGC

Mehr Informationen sind auf der Facebook-Seite des Vereins zu finden. Ich wünsche dem Verein eine gelungene Ausstellung in diesen schwierigen Zeiten von Corona.

Neues vom Lutino-Projekt

Fast ein Jahr ist es nun her, dass ich ein Update zu meinem Lutino-Projekt gegeben habe. Während in diesem Beitrag noch Bilder von der F1 zu sehen waren, kann ich hier bereits Bilder der jungen F3 des Lutino-Projekt zeigen. Ziel des Projektes ist ein Lutino Platinum Japan Blau mit roter Beflossung.

Schema Lutino-Projekt

Dieses Zielbild habe ich hier in der Idealisierung einmal dargestellt. Nun die Männchen der F3 kommen diesem Ideal schon recht nahe, sind aber noch von der Grundfarbe Grau. Für die Weiterzucht nutze ich sie aber nicht, da die Weibchen der F3 zu 50% die roten Flossen genetisch in sich tragen und auch zu 50% die Lutino-Grundfarbe besitzen.

Durch die Nutzung des weiblichen Genpools geht es um eine Generation schneller. Hier sei noch zum Verständnis erwähnt, dass das Merkmal Platinum Japan Blau (also die Körperfärbung) auf dem männlichen Y-Chromosom liegt und rote Farbe der Dorsale und Caudale hingegen vom X-Chromosom kommen.

Blick zurück

Doch noch einmal zurück zur Ausgangslage. Die Unzufriedenheit über meinen Farbschlag Lutino Red Grass ließ mich dieses Projekt starten. Das große Bild zeigt ein Männchen der Ausgangs-Lutino-Linie und die beiden kleinen Bilder der Galerie die P0-Generation des Projektes.

In der F1 fielen wie erwartet Platinum Japan Blue mit roten Grass-Flossen in der Grundfarbe Grau (Bild links). In der F2 konnte diese Farbkombination dann auf der Grundfarbe Lutino (Bild Mitte) erzielt werden. Die beiden Bilder dieser Generationen habe ich noch im ein Bild der eingekreuzten Weibchen aus meinem Stamm Blond Japan Blau Rot ergänzt (Bild rechts). Diese bringen nun die roten Flossen genetisch auf dem X-Chromosom ein.

Aktueller Stand – Die F3

Die F3 entsteht nun aus der Verpaarung Weibchen Blond Japan Blau Rot mit einem Männchen Platinum Japan Blau mit rotem Grass auf den Flossen in der Grundfarbe Lutino aus der F2-Generation. Bei den Männchen entstehen so Platinum Japan Blau Tiere mit roten Flossen. Die Weibchen tragen wie bereits beschrieben zu 50% das X-Chromosom für rote Flossen und zu 50% das Lutino Erbgut in sich.

Ausblick auf die F4

Durch die Verpaarung der Lutino Platinum Japan Blau Männchen mit roter Grass Beflossung und einem dieser Weibchen der F3 ergeben sich einige Männchen die sowohl Lutino sind, als auch eine rote Caudale und Dorsale aufweisen sollten. Ich hoffe also in meinem nächsten Beitrag zu diesem Projekt endlich das angestrebte Ziel auf einem Foto zeigen zu können!

Automatischer Wasserwechsel

Projekt automatischer Wasserwechsel – Teil 1 – Die Becken

Wenn die Becken immer mehr werden und es über die Zuchtanfänge hinaus geht, macht ein automatischer Wasserwechsel immer mehr Sinn. Dieser spart viel Zeit und Mühen. Vor gut einem Jahr berichtete ich über die erste Umrüstung meiner Aquarien auf eine neue Filterart. Den Mattenfilter mit leiser elektrischer 5-Volt-Minipumpe. Damit leitete ich den Startschuss für mein Projekt ein.

Automatischer Wasserwechsel = Loch ins Becken bohren

Da ich nun die Becken bereits einmal in der Hand hatte, bereitete ich diese auch gleich auf den geplanten automatischen Wasserwechsel vor. Ein automatischer Wasserwechsel läuft bei Aquarien in der Regel dabei grundsätzlich wie folgt ab. Über einen Zulauf fließt Wasser in das jeweilige Becken und mittels eines Überlauf fließt das Wasser aus dem Becken, wenn es ein bestimmtes Niveau erreicht wieder ab. Dazu ist es nötig ein Loch ins Becken zu bohren.

Je Variante des Überlaufes ist es ein Loch in der Seitenwand oder im Boden. Bei mir habe ich das Loch in die Rückwand gebohrt. Wer nun denkt „ohje“ ein Loch ins Becken bohren, geht da das Becken nicht kaputt ? Dem sei gesagt, so schwer ist das nicht. Es gibt Kreis-Glasbohrer (mit Diamantbeschichtung) zu kaufen. Diese bohren sich durch 4mm dickes Glas innerhalb weniger als einer Minute durch. Insgesamt habe ich nunmehr 34 Becken gebohrt und lediglich ein sehr altes Becken ist beim Bohren kaputt gegangen.

In den Bildern ist das durchsichtige PVC-Rohr von noch nicht durch die Matte durchgestoßen. Ansonsten sind die Becken einsatzfähig und im Übrigen vorher komplett neu verklebt worden an den Kanten.

Ein Loch ist drin – und nun ?

Ist das Loch erst einmal drin, benötigt es weitere Teile um den Abfluss zu realisieren. Auf den beiden Bildern oben ist zu sehen, wie der Mattenfilter mit Pumpe im Becken eingeklebt ist und das Loch mit einer Tankdurchführung aus PVC versehen wurde. Anfangs habe ich, da die Rohre noch nicht angebracht waren und wie in den oberen Bilder ersichtlich, ein Verschlussstopfen vorübergehend als Abdichtung angebracht. Bei der Tankdurchführung ist darauf zu achten, dass die Gummidichtung (Schwarz) auf der Innenseite des Aquariums angebracht wird. Als kleinen Ausblick zeigt das folgende Bild das weitere verbaute Anschluss-Set aus PVC. Zur Dichtung wird dabei ein Teflon-Band genutzt.

Anschluss-Set aus PVC mit Teflon-Band zum Abdichten
Anschluss-Set aus PVC mit Teflon-Band zum Abdichten

Neues von Platinum Japan Blau Leopard

Zuletzt habe ich von meinem Kreuzungsvorhaben mit dem Ziel Platinum Japan Blau Leopard auf der Grundfarbe Gold zu erhalten Mitte 2020 berichtet. Dabei berichtete ich von den ersten Nachkommen der F1. Nun schwimmt teilweise schon die F3 in meinen Becken und es sind sogar schon die ersten Tiere der Grundfarbe Gold aufgetaucht. In insgesamt drei Becken tummeln sich derzeit die Resultate der Kreuzungen. Das als Zwischenschritt für den Erhalt der Grundfarbe Gold eingekreuzte Mosaik ist wie geplant in keinem der drei Becken mehr genetisch vorhanden.

Um einen Eindruck der grauen Variante zu erhalten habe ich hier ein Video und Bilder der F3 hinterlegt. Das Beitragstitelbild zeigt ein Männchen der F2.

Platinum Japan Blau Leopard der F3
Platinum Japan Blau Leopard der F3
Platinum Japan Blau Leopard der F3

Nachdem nun die Neukombination abgeschlossen ist, folgt nun die vollständige Transformation auf die Grundfarbe Gold, dazu plane ich die jetzt noch jungen Nachwuchs-Männchen der Grundfarbe Gold mit den im gleichen Becken schwimmenden Weibchen (sowohl graue als auch goldene) zu verpaaren. Es sollten erneut wieder (diesmal aber mehr) goldene Tiere fallen. Zumindest ist durch die Verpaarung mit ausschließlich den goldenen Männchen sichergestellt, dass die Nachkommen zu 50% die Grundfarbe Gold in sich tragen.

Weitere nötige Verbesserungen

Ein weiterer Punkt ist die Frage nach der Größe der Tiere. Denn die originale Leopard-Linie war durch den hohen Inzucht-Grad sehr klein vom Wuchs. Hier warte ich erst einmal die Entwicklung in den drei Becken ab. Sollte die Größe weiterhin ein Problem bleiben, werde ich wohl wieder ein Männchen der Platinum Japan Blue mit rotem Mosaik einkreuzen. Diese weisen ja eine gute Körpergröße auf.

In der F2 hat sich auch das kräftige Gelb in den Schwanzflossen etwas reduziert und auf dem Japan Blau sind einige schwarze Streifen festzustellen. Die schwarzen Streifen sind sicherlich auf das Leopard-Muster zurückzuführen. Beide Effekte gilt es in den nächsten Generationen durch Selektion entgegen zu arbeiten. Wobei sich auch die Frage stellt, wie diese beiden Effekte auf der Grundfarbe Gold ausfallen. Dieser Stamm birgt einiges an Potential und ich bin gespannt, wie es mir gelingt ihn weiter zu verbessern.

Als kleiner Leckerbissen hier schon ein kurzes Video der F3 auf Grundfarbe Gold im Alter von 2 Monaten.

Guppy Männchen Grundfarbe Gold mit Platinum Japan Blue Leopard Muster

Und hier noch ein kurzer Blick auf das Aussehen der Weibchen. Diese weisen eine schöne gelbe Leopard-Färbung in der Schwanzflosse auf.

Die grauen Leopard-Weibchen der F3