Projekt automatischer Wasserwechsel – Teil 1
Während des diesjährigen Sommers und der aufgrund von Corona ausgefallenen Ausstellungssaison war Zeit, um über eine Verbesserung meiner Zuchtanlage zu sinnieren. Mit der erreichten Anzahl von 40 Becken ist der Wunsch nach einem einem automatisierten Wasserwechsel immer stärker vorhanden. Die gewonnene Zeit könnte gut in eine bessere Selektion, Pflanzen- und Beckenpflege und gegebenenfalls noch mehr Becken investiert werden.
Um das zu realisieren sind jedoch erhebliche Änderungen in der aktuellen Anlage nötig. Der erste Schritt ist eine Verbesserung der vorhandenen Filter in den Becken. So setze ich ja in jedem Becken einen eigenen Schwammfilter ein. Dazu kommen Modelle von Dennerle und Aquael zum Einsatz. Bei 40 Becken sind in der Woche ca. 0,5 – 1 Stunde für die Pflege dieser Filter zu veranschlagen. Lufthebemattenfilter kommen für mich aufgrund des Standortes meiner Anlage im Büro nicht in Frage. Denn der damit benötigte Kompressor ist mir zu laut, auch das Plätschern des Luftwassergemisches stört deutlich. In der Tat ist meine aktuelle Anlage kaum zu vernehmen, so hätte ich es gerne auch weiterhin. Aber ein Mattenfilter hat wiederum die hohen Standzeiten und das möchte ich ja wie gerade geschildert auch haben.
Der Prototyp mit Mattenfilter
Bei einem Besuch bei Vereinskollege Torsten Rickert (CAGD) konnte ich in dessen Anlage die sehr standfesten Mattenfilter begutachten. Er betreibt seine Anlage jedoch mit besagten Lufthebern. Als Alternative kam in unseren Gesprächen die Idee kleine stromsparsame Pumpen in jedem Becken einzusetzen. Diese Pumpen übernehmen die gleiche Funktion wie die Luftheber, saugen das Wasser hinter den Matten an und fördern es über einen Schlauch wieder zurück auf die andere Seite der Filtermatte.
Als erstes habe ich die vorhandenen Ideen bei zwei 25-Liter-Becken umgesetzt und diese befinden sich nun im Testbetrieb. In die Becken klebe ich auf dem Boden ein L-Profil aus PVC, dies wird mit Aquariensilikon so eingeklebt, dass eine Wasserstandhöhe (inkl. Bodengrund) von ungefähr 4 cm gewährleistet ist. So kann das Becken ausgesaugt werden hinter der Matte und die Guppys können dennoch im Becken noch schwimmen. Das Becken ist dann transportfähig, ohne das die Tiere auf dem Trockenen liegen. Ist das nicht gewünscht kann einfach vor der Matte abgesaugt werden.
An den Seitenscheiben klebe ich wiederum 4 Winkelprofile mit 2,5 cm ein, so dass die 5cm dicke Filtermatte mit 20 ppm perfekt dazwischen hält. Die kleine 5 Volt Pumpe wird hinter dem Mattenfilter installiert und mit einem Silikonschlauch verbunden, welcher das angesaugte Wasser durch die Matte zurück in den vorderen Beckenbereich führt.
Wenn schon, denn schon
So ist Becken für Becken herauszuholen, leerzumachen und umzurüsten. Tja, und wenn ich die Becken schon einmal in der Hand und leer habe, dann bieten sich noch weitere Schritte an. So kriegt jedes Becken noch eine neue Silikonverklebung und ich installiere schon einen Überlauf, den ich nachher für den automatisierten Wasserwechsel benötige. Dazu jedoch in einem der nächsten Beiträge mehr.
Ich habe seit ein paar Tagen auch ein Aquarium. Es ist interessant, dass der Luftheber und die Pumpe im Prinzip dieselbe Aufgabe übernehmen. Sie befördern also das Wasser durch einen Schlauch von einer Seite der Matte zur anderen, interessant. Da fällt mir ein, ich muss Filtermatten kaufen.